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Frankreich

Aigues-Mortes 

Auf dem Weg nach la Grande Motte mache ich noch einen Abstecher nach Aigues- Mortes. Es ist unglaublich viel los. Dennoch ist es spannend, durch die kleinen Gassen zu schlendern. Ich möchte jedoch nicht wissen, was sich hier in der Hochsaison abspielt.

Der Name Aigues-Mortes bedeutet “totes Wasser” und die Lage erklärt, warum das Städtchen so benannt wurde. Im 13. Jahrhundert – zur Zeit der Gründung des Dorfes – lag Aigues-Mortes an einer Lagune, welche über Kanäle mit dem Mittelmeer verbunden war. Die Lagune ist heute verlandet und die Moore nicht mehr vorhanden. 

Philipp der Schöne ließ 1240 die Stadt zu dem noch heute erhaltenen Festungsviereck mit seinen zehn Toren vollständig ausbauen. Die Bewohner der Stadt waren als Privileg des Königs von der Steuer befreit.

Für 100 Jahre blühte durch den Hafen der Handel, so dass die Stadt im 14. Jahrhundert ca. 15 000 Einwohner hatte. Dann jedoch verlandete der Hafen mehr und mehr (heute liegt die Stadt ca. 4 km vom Meer entfernt), so dass der Seehandel einschlief. Mit dem Fall der Provence an Frankreich im Jahre 1481 trat Marseille an seine Stelle. Haupteinnahmequellen wurden nun der Weinanbau und die Salzgewinnung.

Während der Hugenottenaufstände gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurde der Tour de Constance zum Gefängnis für aufständische Protestanten. Später, zu Beginn des 18. Jahrhunderts, wurde er zu einem reinen Frauengefängnis für Hugenottinnen. Die berühmteste Inhaftierte war Marie DurandSie wurde in ihrem 18. Lebensjahr inhaftiert und blieb 38 Jahre in Haft, da sie sich weigerte, ihrem Glauben abzuschwören. Sie gilt als Symbol für Freiheit.

Heute ist Aigues-Mortes ein Zentrum des traditionellen Stierkampfes und des Tourismus.

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