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Albanien

Albanien Juni 2017

6. Juni 2017  Ein Tag am Skutarisee mit Erich Pröll

Wie ausgemacht stand ich an diesem Tag früh auf um mich mit Erich und Jutta zu treffen. Erich wollte noch Vögel filmen und dafür mit einem Boot auf den See hinausfahren. Ich konnte mit Shila mit und habe das erste Mal gesehen wie man Landschaftsaufnahmen mit Drohnen macht. Am Nachmittag sind wir noch Richtung Meer gefahren um Bunker zu filmen. Am Abend stand dann ein kurzer Spaziergang in Shkodra mit Eisessen am Plan. Shkodra zeigt sich als entspannte Stadt mit einer wunderbaren Flaniermeile mit netten Lokalen und einem herrlichen Eissalon. Auffallend waren die vielen Strassenhunde, sie sind relativ gepflegt und leben frei als Teil der Stadt. Sie sind mit einer Ohrmarke versehen und werden scheinbar auch gefüttert. Sie sind sehr entspannt und haben sich kurzerhand Shila angeschlossen. Sie hatte oft 4-5 Verehrer hinter sich, die so eine gut genährte Lady zu schätzen wussten. Übernachten konnte ich bei den Filmleuten auf einer Agricultura.

7. Juni  2017  Fahrt von Shkodra nach Kavaja ans Meer

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Erich und Jutta waren schon wieder filmend unterwegs als ich aufstand. Gegen Mittag haben sie die Fähre nach Italien genommen. Ich machte mich auf den Weg ans Meer. Aber zuerst wollte ich noch die Burg von Shkodra (Rozafa Castle) sehen. Also fahre ich durch enge Gässchen und übe mich erstmals in Gelassenheit wenn’s eng wird. Ein Zentimeter Abstand. No Problem. Irgendwann war mir klar, dass ich mit meinem Bus die steile Anfahrt nicht bewältigen kann. Als Frau fiel mir kein Zacken aus der Krone zwei Männern die in einem Hauseingang saßen, nach dem Weg zu fragen. Nachdem wir etwas Sprachprobleme hatten, bot sich einer an ein Stück mitzufahren und mir einen idealen Platz zum Parken zu zeigen. Den letzten Weg gingen wir zu Fuß. Die Burg scheint eine beliebte Kulisse für Hochzeitsfotos zu sein. Wie die Braut auf den Felsen gelangt ist war mir nicht ganz klar. Von der Burg aus hat man einen wunderbaren Ausblick über Shkodra, die Buna und den Skutarisee. Am Nachmittag fuhr ich weiter nach Kavaja. Die Strassen waren durchaus passabel. Erst die letzten Kilometer waren etwas holprig. Aber der Campingplatz Pa emer überraschte mich. Wunderschön angelegt mit Steg. Jeder Stellplatz direkt am Meer und überdacht. Man hat fast einen privaten Sandstrand direkt vorm Bus. Herrlich für Shila, denn sie konnte im Schatten beim Bus dösen und mich trotzdem sehen wenn ich schwimmen ging. Der Strand am Campingplatz wurde jeden morgen von angeschwemmten Müll befreit. Aber auch der restliche Strand war nicht dramatisch vermüllt. Dass der Hund überall dabei sein kann ist einfach toll. Kein Stress, keine Verbotsschilder. Meine Stellplatznachbarn sind aus Kitzbühel und fahren schon seit Jahren hierher. Am Abend sitzen wir auf der Terrasse. Es gibt hausgemachte Küche. Wir haben die Wahl zwischen einem traditionellen Gericht oder einem Fischgericht. Zum Nachtisch gab´s einen wunderbaren Sonnenuntergang.

9. Juni 2017  Fahrt von Kavaja nach Berat

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Nach dem Frühstück ging´s los. Ich habe vor wieder ins Landesinnere zu fahren. Nach Berat die Stadt der tausend Fenster. Zuerst wollte ich noch Wasser und Obst einkaufen. Ich parkte vor einem kleinen Laden. Im Laden waren neben dem Verkäufer noch zwei Männer. Als Frau alleine wird man Neugier aber freundlich beäugt. Alle drei waren mir sofort behilflich Wasser mit oder ohne Gas zu finden. Als ich auch noch 2 Wassermelonen erstanden hatte, trugen sie mir meine schweren Einkäufe selbstverständlich zum Auto. Freundlich und unaufdringlich. Wirklich angenehm waren die Begegnungen mit den Männern in Albanien. Weiter ging es über holprige Strassen und kleine Dörfer. Höchstgeschwindigkeit 40-50 km/h. Jeder Geschwindigkeitsübertretung  bestraft der Verkehrsgott mit einem Schlagloch und das pronto. Irgendwann stand ich plötzlich vor einem Markt. Mein Navi zeigte mir an. Ich muss da durch. Aber wie. Die Strasse die noch neben den Ständen übrig blieb war eng und mir kamen immer wieder Autos und Menschen entgegen. Aber wohin sonst? Also Augen zu und durch. Meine Erfahrung war, dass hier alles sehr entspannt abläuft. Dies zeigte sich als mir plötzlich ein LKW entgegenkam. Ich hatte keine Ahnung wie sich das ausgehen soll. Aber irgendwie zwängte ich mich zwischen Ziele und Kartoffelsäcke und wieder war es Maßarbeit wie sich der LKW bei mir vorbeischlängelte. Als ich den Markt passiert hatte beschloß ich kurzerhand zu Fuß einen Abstecher zurück zu machen. Also Shila an die Leine und eingetaucht in das Gewühl. Shila und ich waren wieder einmal die Sensation. In Albanien ist es nicht üblich Hunde an der Leine zu haben und so waren wir kurzerhand umringt von Kindern die es als Mutprobe ansahen Shila anzufassen. Diese hat dies in ihrer gelassenen Art einfach hingenommen, sie hat sich aber bevorzugt für die lebenden Kleintiere interessiert. Vor Berat bin ich dann auf einen kleinen privaten Campingplatz gefahren. Nachdem ich meinen Tisch aufgestellt hatte, kam die Besitzerin plötzlich mit einem Eiskaffee. Ein Begrüßungsgeschenk. Am Nachmittag wollte ich die Stadt besuchen. Auf der Fahrt dorthin machte ich noch einen Abstecher zu einer alten, kleinen Basilika die ich im Reiseführer entdeckt hatte. Ich musste auf dem Weg dorthin mehrmals nach dem Weg fragen. Als ich die Kirche erreicht hatte, stand schon eine Frau mit einem Schlüssel bereit die mir aufschloss. Danach sprang sie wieder auf den Eselkarren und fuhr davon. Es musste ihr also durch meine Fragen nach dem Weg schon jemand gesagt haben, dass eine Besucherin im Anmarsch ist. Berat war einfach wunderbar. Eine faszinierende Stadt im osmanischen Stil. Der Aufstieg über das spiegelglatte Pflaster ist steil. Beim bergabgehen musste ich barfuß gehen da es mit den Schuhen viel zu rutschig war. Oben angekommen gab´s erstmals eine Café für mich und Wasser für Shila und ein nettes Gespräch mit zwei britischen Touristinnen. Abends am Campingplatz konnte wieder am Ort zu Abend gegessen werden. Am Nachbartisch saß ein pensionierter, deutscher Dermatologe mit seiner Frau und wir haben einige Stunden einen interessanten Austausch unter Kollegen.

10. Juni 2917:  Fahrt nach Gjirokastra – über den Muzina Pass – zum Blue Eye (Siri i Kalter) und weiter nach Ksamil

An diesem Tag ging es von Berat nach Gjirokastra. Auch diese Stadt wurde so wie Berat mit dem Prädikat „Weltkulturerbe“ ausgezeichnet. Hier wurde der Diktator Hoxha Enver geboren. Die Stadt hat auch den Beinamen „Stadt der Steine“. Charakteristisch  ist die Steile Lage der Stadt,  ganz oben überragt von der Burg. Dort befindet sich ein Museum. Besonders bedrückend war der Teile eines ehemaligen Gefängnisses. In diesem wurden Widerstandskämpfer 1939 – 1944 eingesperrt und hingerichtet. Sehr interessant war das Zekate-Haus, ein historisches osmanisches Wohnhaus einer wohlhabenden albanischen Familie. Danach ging es weiter über den Muzina Pass zum Blue Eye. Es ist eine unterirdische (50 m tief) Karstquelle die mit ihrem faszinierendem Farbenspiel in allen Blau und Grüntönen magisch wirkt. Umgeben wird die Quelle von einem Dschungelartigen Gebiet. Im Restaurant daneben gibt es hervorragenden frischen Fisch aus diesen glasklarem, frischem Wasser. Einfach herrlich. Danach fuhr ich weiter nach Ksamil. Am dortigen Campingplatz gab´s wieder einen Willkommensgruß mit Blümchen und Kaffee. Den späten Nachmittag nütze ich noch zum schwimmen in der herrlichen Bucht um am Abend die besten Muscheln meines Lebens zu essen. Die Region ist eine bekannte Muschelgegend. Eine Riesenportion kostete 3.50 Euro.

11. Juni 2017: Besuch von Butrint und Fahrt nach Himare

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Es ist heiß und deshalb bin ich an diesem Tag früher aufgebrochen um die Ausgrabungsstätte Butrint an der griechischen Grenze zu besuchen. Mir wurde gesagt, dass es dort mit Bäumen gut beschattet ist. Shila durfte wieder mit hinein. Das liebe ich an Albanien. Die Ruinenstadt liegt auf einer Halbinsel und ist vom Butrintsee umgeben. In Sichtweite liegt Korfu. Zu den wichtigsten Ausgrabungen zählen der Asklepios-Tempel (Tempel für uns Ärzte), der Minerva Tempel, eine Therme, ein Gymnasion, das Forum und das Löwentor. Alles ist wunderbar gepflegt und schön restauriert. Ich treffe eine deutsche Frau die mit dem Rad durch Albanien gefahren ist. Das ist das tolle hier. Die Touristen die man hier trifft sind fast immer spannende Menschen.  Es ist ruhig und entspannt. Als ich so gegen 11 Uhr meine Rundgang beendet habe kommen die Touristenhorden mit ihren Busen. Ich bin froh wieder aufbrechen zu können. Ein kurzes Bad in der Bucht und eine Portion Muscheln müssen noch sein. Dann plötzlich Donnergrollen. Ein Gewitter kündigt sich an. Auf der Fahrt nach Himare, wieder über die atemberaubende Küstenstrasse, muss ich zwischendurch stehen bleiben weil es so stark regnet. Außerdem ist es nicht ganz ungefährlich. Die Strasse ist übersät mit Steinen. Aber nach 2 Stunden klart es wieder auf und ich komme bei trockenem Wetter in Himare an. Die letzten Kilometer fuhr ein Auto mit steirischem Kennzeichen vor mir. Wir hatten das selbe Ziel. Im Camping Kranea wurde ich sowohl vom Betreiber wie auch von den Gästen sehr herzlich aufgenommen. Besonders Monika und Volker aus Linz. Aus der geplanten einen Nacht wurden natürlich zwei. Der herrliche Strand und das wunderbare Essen mussten ausgekostet werden.

13. 6. 2017  Fahrt von Himare über Vlore nach Kruje und Tirana

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Nach einem entspannten Relextag am Meer bin ich wieder aufgebrochen. Ich fahre die wirklich atemberaubende Küstenstrasse (bei meiner Höhenangst eine wirkliche Herausforderung) über Vlore nach Kruje. Auch diese Stadt liegt steil an einem Berg. Die Anfahrt ist mit dem Bus eine Herausforderung aber machbar. Mit einem größeren Wohnmobil würde ich dort nicht hinfahren. Die Festung ist für Albanien ein  historisch wichtiger Platz. Hier befindet sich das Skanderberg Museum. Mich hat mehr der Basar fasziniert. Die Gebäude stammen aus dem 19. Jhd. und spiegeln die typische Architektur der Berggegend wieder. Danach suche dich den Weg zum Campingplatz in der Nähe von Tirana. Er liegt wunderschön auf einer Farm mit einem kleinen Schwimmteich und es ist herrlich noch ein abendliches Bad zu genießen.

14. 6. 2017: Ausflug nach Tirana

Am Campingplatz erhalte ich Informationen wie ich ohne selbst fahren zu müssen nach Tirana gelange. Ich entscheide mich für die Variante eines privaten Taxis. Ein junger excellent englisch sprechender Wirtschaftsstudent würde mich ins Zentrum von Tirana bringen und dort nach einer vereinbarten Zeit auch wieder abholen. Das Ganze kostet 20 Euro. Letztendlich teile ich mir das Taxi mit einem Norwegischen Ehepaar. Tirana ist ein pulsierende, moderne Stadt. Es ist heiß und Shila schleppt sich mühsam durch die Straßen. Im Marktviertel setzen wir uns in ein Café und beobachten im Schatten das Markttreiben. Nach einer kleinen Runde durch die Stadt (hier zeigen die wilden Straßenhunde deutlich mehr Revierverhalten) ziehen sich Shila und ich wieder in einen kühlen Gastgarten eines Hotels zurück. Auch weil ich mir blöderweise den Knöchel verstaucht habe. Also sind sowohl Shila, wie auch ich froh als wir wieder abgeholt wurden. Den Nachmittag verbringe ich am Teich und kühle meine lädierten Fuß.

2 Antworten auf „Albanien Juni 2017“

Hallo toller Bericht, wir haben selber vor dass wir am Sonntag von Rettenegg nach Kroatien, Montenegro und dann nach Albanien fahren. Haben am Freitag auch einen Termin beim Amtstierarzt, ein Frage hast du den Gesundheitsnachweis dann wieder in Albanien gemacht wenn ja wo? Bei uns geht sichs mit den 10 Tagen wieder retour wahrscheinlich nicht aus. Glg sonja

Danke für das Kompliment 😄
Nein ich habe in Albanien nichts mehr gemacht. Sie haben den Hund auch nie kontrolliert. Für Albanien braucht man ohnehin nur den Hundepass und die sind insgesamt telext. Blöder sind sie in Bosnien und Montenegro mit den Bestimmungen. Aber ich denke ein so ein Zettel wird reichen sonst schicken Sie dich ohnehin zum Amtstierarzt dort vor Ort. Aber wie gesagt nie kontrolliert. Habt ihr eine Tollwut titerbestimmung gemacht? Die ist vorgeschrieben. Ich fahre Ende August wieder runter. Diesmal mehr das Hinterland und mit mehr Zeit in Bosnien und Montenegro.

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