Nach dem wunderbaren Tag in Matera gibt es heute das nächste Highlight. Es sind nur 60 km auf holprigen Straßen zubrachten und am Weg sehe ich die ersten Trulli als Bauernhaus.
Der Stellplatz den ich ausgewählt habe liegt ideal. In einem Olivenhain direkt an der Altstadt. Ich finde einen Schattenplatz unter Bäumen und genieße den Nachmittag im kühlen Schatten.
Um 17:00 mach ich wieder nur mit Aimy auf um die Stadt zu erkunden. Es gibt viele Touristen aber es ist dennoch entspannt und wenn man sich vom Mainstream etwas entfernt findet man auch ruhige Ecken. Viele Häuser sind ja auch weiterhin bewohnt. Die Stadt strahlt schon einen eigenen Flair aus.
Es gibt auch Weinanbau in der Gegend. Und in einer netten Bar finde ich wieder ein Plätzchen in der Abendsonne, lausche den Straßenmusikanten, beobachte die Menschen die vorbei schlendern und probiere natürlich den Trulli Wein. Und ja er schmeckt.
Spannend auch die magischen Zeichen auf den Dächern. Sie dienten zu Abwehr von Schaden aber der Postbote hat sie auch praktischerweise als Hausnumner zweckentfremdet.
Sehr schön auch die Kirche Kirche Sant’Antonio di Padova
ALBEROBELLO ist eine Stadt in der Metropolitanstadt Bari in der italienischenRegion Apulien. Überregionale Bekanntheit genießt der Ort durch seine Trulli. In Alberobello existiert ein weiträumiges geschlossenes Viertel, das gänzlich mit Trulli bebaut ist. Dieses zählt seit 1996 zum Weltkulturerbe der UNESCO.Für die gehäufte Verbreitung dieser Bauart in Alberobello gibt es einen besonderen Grund: Giangirolamo II. Acquaviva, als Graf von ConversanoFeudalherr der Gegend, wollte damit im 17. Jahrhundert eine im Königreich Neapel geltende Bestimmung umgehen, wonach es verboten war, neue Ortschaften ohne Erlaubnis zu gründen. Diese Erlaubnis kostete Geld.Nun ließen sich aber um Alberobello herum immer mehr neue Siedler nieder. Girolamo machte ihnen allen zur Pflicht, bei der Bauweise dieser Trulli zu bleiben. Diese waren ebenso schnell zu demontieren wie wieder aufzubauen. Und wenn sich eine kaiserliche Kontrollkommission ankündigte, wurden die Dächer auseinandergenommen, um den Geldeintreibern zu demonstrieren, dass man eine armselige Ansammlung von halben Wänden nicht als neue Siedlung bezeichnen könne. Mithin mussten keine Steuern bezahlt werden. Der Erfolg dieser Maßnahme führte zu der Anordnung, in Alberobello überhaupt keinen Mörtel zu verwenden, und so wurde diese Bauform zur Tradition.
TRULLI ist eine Bezeichnung für die vor allem in Apulien vorkommenden Rundhäuser, deren Steindächer sich nach oben hin in einem Kraggewölbe(sogenanntes „falsches Gewölbe“) verjüngen und mit einem symbolischen Schlussstein, dem Zippus, oft aber auch mit einer Kugel oder einem anderen Symbol, abgeschlossen werden. Sie wurden in Trockenbauweise ohne Mörtel errichtet. Die schuppenartigen dunklen Bruchsteindächer geben dem weiß getünchten Trullo, der ursprünglich in den Feldern und nicht im Ort stand, sein charakteristisches Aussehen. Durch ihre Bauweise aus massivem Naturstein mit sehr dicken Wänden und winzigen Fenstern bieten die Trulli einen guten Schutz gegen die anhaltende Sommerhitze in Apulien, weil sich das Innere nur langsam aufheizt. Im Winter hingegen speichert ein Trullo für lange Zeit die Wärme, die durch einen offenen Kamin erzeugt wird.Die bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts vergessenen ‚Arme-Leute-Häuser‘ erlebten seither eine Renaissance; einige werden mittlerweile auch als Ferienwohnungen angeboten.
Abendstimmung am Stellplatz