Dienstag 11.9.2018
Heute werde ich Albanien verlassen. Noch einmal etwas Obst und Gemüse mit den letzten Lek gebunkert und bald erreiche ich die Grenze. Leider übersieht der albanische Grenzbeamte meinen Polizeiausweis und ich scheine suspekt zu sein. Ich muss rechts ranfahren und warten. Nach 10 Minuten erscheint ein junger Beamter. Er fragt mich zuerst wo ich genau war in Albanien und dann zum Glück was ich von Beruf bin. So kann ich ihm nochmals meinen Polizeiausweis präsentieren. Sofort wird er freundlicher und zeigt diesen auch sofort dem Beamten der mich angehalten hat. Ich werde mutiger und frage warum ich für Sie suspekt war? Er meint, eine Frau alleine, ich sei lange in Albanien gewesen, Dr. Titel, scheinbar gibt es einen illegalen Handel mit Wachstumshormonen wie Anabolika. Er rät mir nächstes Jahr meinen Polizeiausweis sofort zu zeigen. Und das mache ich dann an Der Montenegrinischen und bosnischen Grenzen. Selbst einer Verkehrskontrolle entlocke ich wieder ein erfreutes „Kollega“ und ich kann weiterfahren (hab eh nix falsch gemacht) aber nach 6 Stunden im Auto bin ich froh keine Diskussionen zu haben.
Am Weg bei Niksic möchte ich die Ostrog Klöster besichtigen. Mein erster Versuch scheitert in einem Dorf. Dort gibt es eine Baustelle und mehrer Fahrzeuge bedeuten mir dass ich mit dem Bus zu hoch sei. Ich breche ab. 20 km weiter sehe ich erneut Schilder und so versuche ich es nochmals. Auf schmalen Windungen schraubt sich der Weg nach oben. Der Ausblick auf die schwarzen Berge Montenegros ist beeindruckend. Beim ersten Kloster parke ich. Im Felsen sieht man das oberste Kloster weiß hervorblitzen. Da ich nicht weiß ob ich mit dem Bus die letzten 3 km befahren kann (der Reisführer schweigt darüber) und ich die Abzocke des Taxis nicht unterstützen mag, besichtige ich nur das unterste Kloster und mache mich danach wieder an die Weiterfahrt.
Ich fahre alles Landstraße bis Mostar komme so um 17:30 an. Erstaunlicherweise finde ich relativ rasch den von mir recherchierten Parkplatz in der Nähe der Franziskaner Kirche. Dort werde ich für 10 Euro Parkgebühr heute mein Nachtlager aufschlagen. Und wirklich sind es nur einige Gehminuten in die Altstadt. Es wimmelt von Asiaten. Mostar erinnert an Krumau. Was den Liebreiz, das Flair und die Asiaten anlangt. Aber wir genießen den Bummel mit Eis, flanieren und vor lauter orientalischem Flair verzichte ich aufs Essen gehen und lasse mir einen Dürüm schmecken (nach drei Wochen Fisch und Meeresfrüchten). Danach noch ein Gläschen Rotwein in einem Café (mit schlechtem Internet) um meinen Bericht zu schreiben. Mostar sollte man auch rasch besuchen bevor es so wird wie in Dubrovnik wo man eigentlich nicht mehr hinfahren kann. Langsam haben sich die Gassen geleert. Die Reisebustouristen sind angefahren und die Kellnerin nötigt mich zu einem zweiten Glas Wein. Es ist nett wieder so ein wenig Stadtflair zu genießen.
Mittwoch 12. 9. 2018
Nach einer erstaunlich ruhigen Nacht am Parkplatz von Mostar frühstücke ich mit Blick aufs Franziskanerkloster. Zuerst fahren wir noch nach Medugjore. Die Kirche ist unspektakulär aber brechend voll mit Pilgern. Die Messe wird auf den Vorplatz übertragen. Überall knien Menschen. Die Straßen sind gesäumt von Läden die einen Mix aus religösm ubd Fake-Level Produkten verkaufen. Ich erstehe einen Sonnenhut. ein Sommerkleid und eine kleine Marienststatue. Soviel Frauenverehrung begeistert mich. Außerdem werde ich so leicht meine restlichen bosnischen Mark los.
Dann geht die Fahrt und der Kampf mit meinen Navis weiter. Obwohl ich permanent kontrolliere stehe ich dennoch irgendwann vor einem verlassenen Grenzübergang. Auch due neue Autobahn wollen beide Navis nicht kennen, aber ich habe derzeit genug von kleinen kurvigen Bergstraßen und suche sie auf eigene Faust. Um dann endlich wieder mit 130 brettern zu können. Mir und meiner Emma macht das durchaus wieder Spaß. So erreichen wir am frühen Nachmittag Trogir und finden am Campingplatz Saget noch ein Plätzchen obwohl er immer noch total belegt ist. Und endlich habe ich wieder ein vernünftiges Internet seit 3 Wochen.
Abends gehts dann mit dem Wassertaxi direkt in die Altstadt von Trogir. Ich war vor 15 Jahren schon einmal hier und bin wieder begeistert. Die schmalen Gassen laden zum schlendern ein und man entdeckt immer wieder nette Details. An die Preise muss ich mich wieder etwas gewöhnen. Eine Dorade ohne nix kostet hier 20 Euro. In Albanien hat das gesamte Abendessen natürlich mit Dorade um die 10-15 Euro gekostet. Aber wie gesagt das Flair ist einzigartig. Dubrovnik kann man nicht mehr besuchen Aber Trogir hat alles was man braucht. Nette Lokake und Bars, nette kleine Läden (ich gestehe ich musste ein wenig shoppenj und wunderbare südliche Architektur. Kein Vergleich mit Kotor. Es sind auch reichlich Besucher da, aber vom Gefühl her gut belebt aber kein Gedränge. Und auch kein Touristennepp. Absolut zu empfehlen. Mit dem Wassertaxi gehts dann auch sehr entspannt wieder zurück zum Campingplatz.
Donnerstag 13.9.2018
Die Reise Richtung Heimat geht weiter. Der heutige Stopp ist auf einem sehr netten, unkomplizierten, einfachen und Hundefreudlichem Campingplatz in Novi Vinodolski. Direkt am Meer, glasklares Wasser. Durch eine sehr kalte Süßwasserquelle ist der Uferbereich salzfrei und kühl (Shila hat das Wasser sogar getrunken) dann wird es warm und salzig. Spannendes Naturphänomen. Ich glaube hierher werde ich nochmals kommen, denn hier könnte man auch gut paddeln. Habe den Platz gestern Abend durch Internet Recherche entdeckt. Morgen gehts dann zu meiner Mutter in die Steiermark und dann bin ich nach knapp 4 Wochen wieder zu Hause. Reich beschenkt mit vielen Eindrücken, Begegnungen und Abenteuern aber auch froh in einem so wunderbaren Land wie Österreich zu leben.
Freitag 14. 9. 2018
Auf der Heimfahrt nach Österreich entschließe ich mich noch einen Abstecher nach Brezice zu machen sozusagen zu den Wurzeln meiner Vrrgsngenheit. Von hier aus ist mein Urgroßvater (damals noch zu Österreich gehörend nach Graz zum Militär versetzt worden Dort hat er dann meine Urgroßmutter geheiratet und hat sich in Kapfenberg niedergelassen. Aber einige meiner Vorfahren werden vermutlich noch hier leben.
Brežice (Rann an der Save) ist eine Stadt und eine Gemeinde im Landschaftsbezirk Posavje in Slowenien, nahe der Grenze zu Kroatien. Der Ort gehörte zur historischen Region Untersteiermark. In Brežice mündet die Krka und das Grenzflüsschen Sotla in die Save.