Montag 27. 8. 2018
Zum Glück habe ich gestern Abend noch die Berge gesehen. Heute morgen ist es ungemütlich nasskalt und der Nebel hängt im Tal. Nach einer heißen Dusche in den sehr verdreckten Sanitäranlagen und einem guten Frühstück machen wir uns zur Wanderung rund um den See auf. T-Shirt, Pullover, dicke Fleecejacke und Halstuch. Handschuhe waren auch nicht schlecht. Um kurz bach 9:00 stehen gerade 2 Autos am Parkplatz und so wanderen wir bei Nieselregen aber wohltuender Stille und Ruhe um den See. 1 Stunde war angegeben und egal welche Ausrüstung. Die Wege sind nicht markiert, es waren Kletterpassagen über Steine und Felsen und umgefallene Bäume dabei. Einige Passagen habe ich mit meinen rutschigen Turnschuhen verweigert und hab mich steil bergauf durch dichten Wald für einen Umweg entschieden. Alles in allem haben wir sicher 2,5 Stunden gebraucht und ich gehe schnell. Dafür lag hier fast kein Müll rum. Bei Sonnenschein wird das Panorama sicher extrem beindruckend sein. Auf dem Rückweg kamen uns dann auch schon die Menschenmassen entgegen. Dann musste ich auf der feuchten Wiese vom Campingplatz fahren. Schkammorigie und Rutschpartie. Mut Hilfe von 3 Männern war auch das bewältigt. Ich hatte vor über eine schmale Straße wo ich nicht recherchieren konnte ob man mit dem Bus durch die Tunnels kommt nach Niksic zu fahren und dort zu übernachten. Nach hundert Meter bin ich jedoch umgedreht da ich bei dem Nebel ohnehin nichts von der Landschaft hatte und mein Bedarf an Abenteuer für heute irgendwie erschöpft war. Also die gut ausgebaute Straße, wieder über Pässe, anspruchsvoll genug, die Sonne kommt raus und das Panorama ist auch sehr schön. In Niksic beschließe ich nach einer kurzen Rast nach Albanien weiter zu fahren. Ich würde so gegen 17:00 ankommen je nach Grenzwartezeit. In Podgorica kann ich schon die Albanischen Berge sehen und ich fühle mich glücklich. An der albanischen Grenze kontrolliert eine wirklich hübsche Polizistin. Sie fragt wo ich hinfahre. Ich sage Albanien. Sie lächelt ubd wünscht mir einen schönen Aufenthalt. Ich habe das Bedürfnis nach Wasser und schwimmen und biege ungeplant wieder zum Lake Skodra Resort ein. Hier ist schon deutlich mehr los als letztes Jahr. An der Rezeption fragt mich die junge Dame „sie waren schon mal hier? Letztes Jahr im Juni ach ja mit schwarzem Hund (Shila lag im Auto)“ ich war nur eine Nacht letztes Jahr hier. Deshalb war ich perplex dass sie sich nich erinnern konnte. Ja so fühlt sich heimkommen an. In mein Albanien. Selbst die erste Tafel mit der km/h Begrenzung und die Schotterpiste zum Campingplatz fühlen sich vertraut an. Das musste ich dann mit einem Gläschen Prosecco feiern. Heute morgen hatte ich noch keine Vision dass ich abends in dem herrlichem See eine Runde schwimmen werde und dabei in die von der Abendsonne beschienenen Berge schaue.
Dienstag 28. 8. 2018
Heute ist ein Entspannungs-Badetag angesagt und deshalb gibt es nicht zu viel zu berichten. Außer dass es extrem schön hier ist, der See hat Badewannen-Temperatur und er liegt malerisch umgeben von wunderbaren Bergmassiven. Ich nütze die Zeit in der Hängematte um meine weitere Reise zu planen. Was anschauen? Wo übernachten? Wo parken? Ist due Straße befahrbar? Tja und um einiges nachzulesen.
In Albanien kommt man um drei Personen nicht herum.
1. SKANDERBEG: um 1450 ein Adeliger Feldherr, einst bei den Osmanen aufgewachsen ubd islamisch erzogen, später zum Christebtum konvertiert kämpfte er sehr erfolgreich mit nur 10000 Mann gegen den Vormarsch der Türken. In Lezhe verbündete er sich mit Montenegrinischen Fürsten wo er dann an Malaria starb. Er wurde dann auch dort beerdigt. 10 Jahre später gelang es den Türken dann doch das Gebuet zu besetzen. Die Legende sagt dass sie aus seinen Gebeinen Talismane geschnitzt haben. Er wird in Albanien als Nationalheld immer noch gefeiert und ist allgegenwärtig. Er hatte sicher großen Einfluss auf die Geschichte Europas.
2. ENVER HOXHA: er übernahm Bach dem Weltkrieg 1945 als Kommunist die Staatsführung. Aus der scheinbaren Demokratie entstand eine kommunistische Diktatur und aus vielen Partisanen wurden Geheimpolizisten die für grausame Säuberungsaktionen zuständig waren. 1948 wurden auch die Grenzen dicht gemacht und blieben 40 Jahre verschlossen. Der Kontakt mit westlichen Staaten,später mit Russland ubd noch später mit China wurden immer mehr abgebrochen. Hoxha starb 1985. Durch die Isolation kam es zu einem zunehmend wirtschaftlichen und industriellen Zerfall. Im Bereich der Bildung und Gleichberechtigung aber auch kulturellen Veränderungen hat sich in dieser Zeit sehr viel getan. Ab 1990 kam es zu einer langsame. Öffnung Albaniens.
3. MUTTER THERESA: sie entstammte einer wohlhabenden Familie aus Shkodër. Im Alter von 12 Jahren entschied sue dich Nonne zu werden. Sie lebte später in den Armenvierteln von Kalkutta wo sie 1997 auch starb. Mittlerweile wurde sue vom Papst heilig gesprochen. Der Flughafen in Tirana ist nach ihr benannt. Nené Teresa.
Mittwoch 29. 8. 2018
Heute steht der Koman Stausee am Programm. Ich habe mich entschlossen nicht selbst zu fahren sondern eine organisierte Tour vom Campingplatz aus. Shila darf mit vorausgesetzt die Hunde vertragen sich. Eh kein Problem. Das gibst eher bei den Menschen. Um 8 Uhr soll’s losgehen. Wir wären zu fünft ubd 2 Hunde. Das hundelise deutsche Pärchen kriegt die Krise wegen der Hunde und verweigern die Mitfahrt. Zum Glück denn solche Menschen sind nur von Grund auf suspekt. Ein anderes Paar aus Würzburg springt spontan ein, Hunde wo ist das Problem? Und wir sind dann auch wirklich eine entspannte Gruppe. Der Fahrer fährt im albanischen Stil, während er durch Schlagllcher Slalom fährt, an Engstellen trotzdem umgepremst am Gegenverkehr virbeibrausz, schafft er es zwei permanent läutende Händys zu bedienen ohne uns über die steile Passstrase in die Tiefe zu befördern. Achterbahn ist vom Nervenkitzel-Faktor ein Dreck dagegen. Aber die Strecke bis zum Staudamm ist für sich schon atemberaubend schön. Nur Spike der zweite Hund musste mal kotzen. Shila ist da vermutlich geeichter durch meine Bergtouren in Bosnien. In Koman sind wir dann auf ein Boot umgestiegen um damit ging’s durch eine atemberaubende Kulisse von Smaragdgrünem Wasser, grünen Wäldern und schroffen Felsen 1,5 Stunden zu einer netten Sandbank. Dort gab es ein Restaurant wo wir zu Mittag aßen. Danach ging’s zum Baden ins kristallklare kühle Wasser. Auch die Hunde hatten ihre Freude. Um 15:00 ging’s wieder zurück mit dem Boot und Auto. Herrlich beeindruckend unvergleichlich.
Donnerstag 30.8.2018
Heute geht es weiter. Den Vormittag verbeing ich noch mit Internetrecherche, Baden plaudern und zusammenpacken. Dann soll es Richtung Lezhe weitergehen. Geplant ist Sightseeing und abends essen in dem Sliw Food Lokal Albaniens. Auf der Fahrt durch Shkodër ubd später auf einer kleinen Nebenstraße nach Fishje kaufe ich nich Obst, Gemüse und Brot ein. Interwegs entdecke ich mich einen Spar. Da bekomme ich Käse und etwas Fleisch. Nachdem mich langsam mein Hunger quält ubd ich bei der Hitze keine Lust auf Besichtigungstour habe, beschließe Chef kurzerhand. Einen Plan zu ändern ubd gleich essen zu gehen. Das Lokal ist brechend voll. Mein Eintritt mit Hibd löst wieder allgemeines ängstliches aufstöhnen aus. Ob ich reserviert habe würde ich gefragt. Teotzd m wurde für mich sofort eine Lösung gefunden. Draußen im Weingarten unter einem Feigenbaum wurde für mich gedeckt. Der beste Platz um einen heißen Sommertag zu genießen. Ob ich Allergien hätte wurde gefragt , als ich verneine wurde aufgetischt. Ein Gang Bach dem anderen. Phantasievolle, kreative regionale Küche. So viel konnte ich gar nich essen so dass auch Shila satt wurde. Hier werde ich nicht übernachten. Mein Plan ist nun doch weiter zum Kap Rodonit zu fahren und mir dort am Strand einen Schlafplatz zu suchen.
Das wegfahren war dann gar nicht so einfach …..
Danach fahre ich nich bis Lezhe. Dort möchte ich noch das Grabmal von Skanderbeg besuchen. Leider wird es gerade renoviert und ist nur von außen zu besichtigen wie mir ein Mann mit gebrochenem Englisch erklärt. Illir heißt er und bietet mir gleich einen Espresso an den ich in Gesellschaft einiger Straßenhunde genieße. Shila geht sehr souverän mit diesen um. Ein kleiner ist besonders vorwitzig und will dauernd auf meinen Schoß.
Dann gehts weiter Richtung Kap Rodon. Nachdem es schon dunkel und ich es nicht mehr bei Tageslicht auf den Übernachtungsplatz schaffe suche ich mir einen Schlafplatz auf dem Parkplatz eines Lokals. In einem der Dörfer am Weg. Dort findet gerade eine Hochzeit statt und wir kommen abends noch in den Genuss eines Feuerwerks. Ich stelle mir den Wecker auf 6:30 damit wir noch vormittags die Wanderung aufs Kap machen können. Sonst wird es wieder heiß.
Freitag 31. 8. 2018
Nach dem Frühstück erklimmen wir auf einer schmalen Straße das Kap. 100 Lek Eintritt wird am Schranken davor verlangt dann kann man mit dem Bus bis zur Kirche aus dem 12. jhd. fahren. Sie gehörte zu einem Franziskaner Orden. Skanderbergs Schwester Mamica gilt als Stifterin. Der Strand ist leider extrem vermüllt wobei der Fluss Ishem der hier ins Meer mündet dem Müll mitbringt. Ich verzichte auf ein Bad obwohl das Wasser glasklar und einladend ist. Dann wandern wir zum Kamm des Kaps und zur Festung von Skanderbeg. Der Weg geht steil bergauf und bergab. Das Panorama ist wieder einmal überwältigend. Am Weg entdecken wir sogar freilegende Schildkröten. Zur Belohnung gibts eine herrliche Wassermelone die ich mir mit einer Schar Wespen teile und für Shila einen kräftigen Schluck aus der Heilquelle.
Danach geht es weiter durch den Stau von Tirana nach Elbasan und weiter an den Oridsee nach Pogradec. Mittlerweile hab ich die albanische Fahrweise schon wieder intus. Verkehrsregeln gelten kaum. Vorrang hat der mit dem größten Mut. Also werfe ich meinen Bus ins Verkehrsgetümnel und schaffe es durchaus schon mir den Vorrang zu erkämpfen. Bei Elbasan ist die Straße schon sehr gut ausgebaut, ansonsten gibt es die üblichen Überlandatrassen durch die Dörfer und immer wieder steile Passstrassen. Ich schaffe einen guten Schnitt und komme schon um 13:30 an. Am Hotel und Camping Victoria finde ich einen Stellplatz direkt am Wasser. Die Sanitäranlagen des Hotels dürfen mitbenutzt werden. Und es gibt wieder wlan damit ich meinen Reisebericht weiterschreiben kann. Das mache ich auf einer Hotelliege mit Blick auf den See hinüber nach Mazedonien. Der Oridsee gilt als der älteste See der Welt. Er liegt zwischen Mazedonien, Albanien und Griechenland.
Samstag 1.September 2018
Heute habe ich nicht so viel zu berichten. Ein Tag am See beginnt frühmorgens um den Sonnenaufgang direkt von meinem Bus aus zu genießen. Wann steht man schon so perfekt? Nach dem Frühstück packe ich das Rad aus um nach Pogradec zu radeln. Shila liebt die überhitzen Städte ohnehin nicht also lasse ich sie im kühlen Bus (Klimaanlage sei dank). Das Radfahren ist fast noch abenteuerlicher als das Autofahren. Einmal konnte ich im letzten Moment einem Loxh in der Straße ausweichen. Pogradec ist nicht sehr spektakulär aber sehr quirlig und authentisch. Es macht Spaß durch die Stadt zu radeln. Zuletzt finde ich nich das Café.das für sein selbstgemachtes Eis sehr gelobt wird. Dafür und für einen Espresso bezahle ich 1,90 Euro.Den restlichen Tag verbringe ich im Liegestuhl. Das Klima ist sehr angenehm hier. Es ist warm aber nicht drückend heiß und es geht immer ein leichter Wind. Da dieser am Nachmittag etwas lebhafter wird verwerfe ich den Plan zu paddeln. Wer weiß wo mich der Wibd dann noch hintreibt? Gute Ausrede um an meinem spannenden Buch weiterzulesen. Es ist von Bessa Myftiu, einer albanischen Schriftstellerin und heißt „An verschwundenen Orten“. Sie. beschreibt darin ihre Kindheit unter der Hoxha-Diktatur. Und das mit sehr viel Wärne und Humor.
Sonntag 2. 9.2018
Heute geht es weiter. Noch einmal ein morgendliches Bad bei Sonnenaufgang im See. Alles ist still in der Ferne sieht man die Fischerboote. Dann geht es weiter nach Korca. Es ist die größte Stadt in Ostalbanien. Nachdem ich auch rasch einen Parkplatz finde mache ich mich auf den Weg die Stadt zu erkunden und bin positiv überrascht über das moderne Ambiente. Am Basar geht es wie immer lebhaft zu. Aber dahinter befindet sich ein wunderbares Viertel mit netten Läden und Lokalen. Dort nehme ich dann auch in einem netten Café einen schönen Espresso und ein Eis. Dann geht die Fahrt weiter nach Voskoponje. Mein liebes Navi hat natürlich schon wieder eine Überraschung für mich parat. Statt über die gut ausgebaute Straße direkt, schickt es mich zuerst durch den Staftverkehr von Korca und dann über enge Dorfstraßen offroad. Mühsam kämpfe ich mich wieder auf die vernünftige Straße zurück. Bei der Rückfahrt verweigere ich klüger geworden diese Variante. Früher war Voskoponje die Hauptstadt der Region und es existieren dort noch unzählige Kirchen. Während der osmanischen Besatzung durften die Kirchen als solche nicht erkennbar sein und wirken deshalb von außen wie Bauernhäuser. Erst im inneren erkennt man die sakrale Ausstattung. Leider ist diese Kirche heute geschllssen. Aber dafür ist eine andere offen um ein wenig von der Innenausstattung zu sehen. Es sind noch schönen Fresken erhalten. Danach fahre ich nach Korca zurück. Diesmal auf direktem Weg. Auch die Straße hinter Korca ist erfreulich neu ausgebaut, wird dann aber eine immer schlechter und schmäler werdende Passstrasse. Dafür das es die einzige Verbindungsstraße in den Süden ist, erinnert es an meinen Güterweg zu Hause. Die Durchschnittsgeschwindigkeit ist 30 km/h. Einige Berge müssen bergauf und bergab überwunden werden. Aber ich erreiche doch schon am Nachmittag die Farma Sotira, dort finde ich einen netten Stellplatz. Es gibt sogar ein Pool zur Abkühlung. Dann schaffe ich es in der Hängematte die zufällig neben meinem Bus aufgespannt einlädt, mein Buch zu Ende zu lesen. Abends gibt es wieder herrlich frischen Fisch. Das geplante Reiten spare ich mir. Reiten ist überall übermäßig teuer. Hier wollen Sie pro Stunde mit Guide 20 Euro. Und das in Albanien!!!! Aber der Abend wird trotzdem unterhaltsam. Ich unterhalte mich länger mit dem albanischen Tourguide einer britischen Radlergruppe. Sie fahren mit dem Mountainbike durchs Land was bei 30 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit fast genauso effizient ist. Er erzählt etwas von seinem Leben, einige Jahre war er Soldat in Afghanistan. Tja und mein Englisch wird auch langsam flüssiger. Leider ist das wlan in den Bergen eine Katastrophe und deshalb ist es nicht möglich meinen Blog weiter zu schreiben.
Montag 3. 9. 2018
Frühstück gibts diesmal auf der Farm. Ist im Preis inbegriffen. Danach gehts zünden Thermalquellen nach Benja. Die 1.45 Stunden Fahrt sind wieder atemberaubend. Schön aber anspruchsvoll zu fahren. Um 12:30 komme ich an. Zuerst sieht man eine wunderschöne osmanische Bogenbrücke dahinter erstreckt sich die Lengarica-Schlucht. Es ist wunderbar hier auch wenn viele Menschen zum Baden da sind. Vor allem viele Albaner. Es sind schwefelhaltige Thermalquellen und viele Memschen schmieren dich mit dem Schlamm ein. Ich versuchs mal mit meiner Schulter. Ich beschließe mit Shila durch die Schlucht zu wandern. Dabei müssen wir immer wieder den Fluss durchwandern, oft Bus zur Hüfte im Wasser. Shila muss stellenweise schwimmen. Immer wieder finden wir Plätzchen um uns in der Sonne wieder aufzuwärmen, denn in der Schlucht ist es angenehm kühl. Am Heimweg finden wir auch noch ein leeres Becken, dass vom schwefelhaltigen Thermalquellen gespeist wird. Es hat zwar nur 26 grad aber bei diesem heißen Wetter ideal. Ich beschließe hier zu übernachten. Und das ganze zu genießen wenn die meisten Besucher wieder abfahren.
Dienstag 4. 9. 2018
Nach einer herrlichen Nacht (ein fulminanter Sternenhimmel) direkt bei den Bödern Benja, bin ich morgens früh genug erwacht bevor der nächste Ansturm kommt. Alles ist noch ruhig aber das Lucht der aufgehenden Sonne wunderschön. Ich beschließe ein morgendliches Bad im großen Becken zu nehmen. Außer mir und Shila schwimmt noch eine deutsche Studentin darin. Wir plaudern sehr nett während wir durchs doch recht angenehm warme Wasser gleiten. Erst eine Stunde später als die ersten männlichen Albaner ins Becken stürmen mache ich mich auf den Weg zurück um zu frühstücken. Am Weg fängt mich sehr fordernd der Parkwächter ab um zu kassieren. Ich werde etwas ungehalten weil ich im nassen Bekini halbnackt als Frau belästigt werde. Das gebe ich ihm auch unmissverständlich mittels Körpersprache zu verstehen. Es geht mir nicht um die 200 Lek (1,4 Euro) die er nochmals fürs Parken dort kassieren will. Erst als ich aus dem Gebiet rausfahre sehe ich ihn wieder bei einem Kassenhäuschen. Als ich stehen bleibe und ihm meinen Rechnungszettel den er mir auf die Windschutzscheibe geklemmt hat entgegen halte, ist er ganz kleinlaut und entschuldigt sich mehrmals. Zuerst will er das Geld gar nicht annehmen, aber ich deute ihm es ist alles ok, jetzt bin ich angezogen und bezahle natürlich meine Parkgebühr.
Danach geht es auf einer sehr schön ausgebauten Straße durch die Schlucht von Kelkyra nach Terbene Richtung Girjokaster. Kurz danach biege ich nach „““um die über 500 Jahre alten Plantanen zu sehen. Sie stehen auf der Terrasse einer Taverne und im Reiseführer steht, dass man dort gut essen kann. Als i h ankomme springt der Wirt sofort herbei und hilft mir beim einparken um einen guten Schattenplatz zu haben. Danach nimmt mich die Tochter in ihre Aufmerksamkeit und erklärt mir sehr professionell alle Sehenswürdigkeiten der Stadt und ihre Hintergründe. Sie legen mir alte Reiseführer, Postkarten und Briefe von Gästen, Fotos, Infomaterial und ein Gästebuch auf den Tisch. Dort schreibe ich erstmals Eibe Widmung hinein. Dann zeigt sie mir wie ihr Bruder den Fisch frisch aus dem Becken fängt und nimmt mich mit in die Küche um mir das geschmorte Gemüse zu zeigen. Nach einem kurzen Rundgang durch den Ort entscheide ich mich für den Fisch, das Gemüse und den Salat. Der Hausherr legt ihn selbst auf den Grill und alles schmeckt herrlich. Danach verabschiede ich mich herzlich und Fahrt geht über den Muzin Pass nach Saranda. Ich beschließe doch noch mal nach Ksamil zu fahren. Mir sind die herrlichen Muscheln noch in Erinnerung. Am Camping Subset stoße ich mitten hinein in den gemeinsamen roadtripp der „Campingfreunde Österreich“ und werde herzlich in ihrer Mitte aufgenommen und angeworben. Die Muschel sind heuer eine Enttäuschung. Es ist mehr los als letztes Jahr und die Preise sind auch deutlich gestiegen. Aber unter den österreichischen Campern fühle ich mich sehr wohl. Und so sitzen wir noch bis spät Nachts um zu quatschen.
Mittwoch 5.9.2018
Eigentlich wollte ich heute weiterfahren aber nach dem Frühstück habe ich mich mit Ingrid und Walter beide aus meiner Heimatstadt Bruck an der Mur stammend. So beschließe ich kurzerhand noch eine Nacht zu bleiben. Über Mittag machen wir einen Radausflug mit den Hunden (wegen der Hitze in Hänger). Zum Baden ist es nicht ideal da es extrem windig ist und das Meer sehr aufgewühlt. Abends gehen wir dann alle gemeinsam in ein hervorragendes Fischrestaurant in der Stadt essen. Diesmal sind auch die Muscheln sehr gut. Mein rechter großer Zehe hat sich entzunden. Es tut höllisch weh. Ich entscheide mich kurzfristig für eine Antibiotikatherapie da das Betaisadonna lokal nicht geholfen hat. In der Apotheke kaufe ich eine Packung Dalacin und 10 Tabletten Ibobrufen. 800 Lek verlangt der gut deutsch sprechende Medizinstudent der die Apotheke betreut. Rezept braucht er keines und die Tabletten werden auch einzeln verkauft.
Donnerstag 6. 9. 2018
Heute verabschiede ich mich von meinen neuen Campingfreunden (das dauert eh wieder einige Zeit) aber nach einem kurzen Bad im Meer, Duschen, frühstücken, zusammenpacken und verabschieden wird es wieder 11 Uhr bis ich wegkomme. Die Fahrt geht wieder über Dörfer dem Meer entlang mit herrlichen Ausblicken. In Borsh mache ich diesmal einen Hält um in die bekannte Taverne Ujevara einzukehren. Dort fließen noch die Quellen mit Wasserfällen quer durchs Lokal. Vorbei bei Porto Palermo (wieder eine Festung von Ali Pascha ( Tepedelenli Ali Pascha * um 1741 in einem Dorf bei Tepedelen; war ein osmanischer Pascha albanischer Abstammung und beherrschte große Teile des damals osmanischen Albaniens und Griechenlands). Er hat gegen die griechisch-orthodoxen griechischen Christen in Himare gekämpft um sie zu unterwerfen.
Ich möchte heuer auch Alt-Himare oder Himare Kastro besuchen und parke deshalb mein Auto an der kleinen Kirche. Der Aufstieg durch die schon sanierten Häuser lässt viele schöne Details entdecken. Oben belohnt ein herrlicher Ausblick auf die Bucht Livadh wo ich die nächsten Tage entspannen werde. Die kleine Kirche ist sehenswert, besonders die nich gut erhaltenen Fresken.
Am Campingplatz Kranea werde ich von Denis herzlich empfangen und ich entdecke zu meiner Freude Rolf wieder. Aus privaten Gründen hat er wieder seine Weltenbummlerseele aktiviert. Er ist schon seit 4. Wochen hier. Es gibt viel zu erzählen und wir verbringen den Abend Philosophierend bis sich andere Gäste Beschwerden dass wir „den ganzen Campingplatz unterhalten und sie wünschen sich Nachtruhe“ . Nachdem es eh schon nach 23 Uhr gönnen wir Ihnen diese.
Freitag 7. 9. und Samstag 8.9. 2018
Die zwei Tage sind zum relaxen und ausspannen gedacht. Ich verbringe sie mit schwimmen, lesen, dösen am Strand. Und abends mit dem guten Essen von Denis ubd seiner Nonna. Auch ein Gläschen Raki darf nicht fehlen. Der Campingplatz Kranea ist gemütlich und familiär. Leider wird er heuer schon von einigen Deutsch-bornierten Gästen bevölkert. Letztes Jahr im Juni haben großteil due entspannten und herzlichen Österreichern dominiert. Besonders einem deutsches älteres Ehepaar war ich vonnAnfang an suspekt. Kaum zurückgegrüsst, anlehnende Blicke, dann um 23 Uhr abend die beleidigende Äußerung „sie unterhalten den ganzen Campinngplatz“. Wir haben uns wohlgemerkt in normaler Lautstärke unterhalten. Und ja wir haben manchmal gelacht. Aber natürlich haben wir dann unser Gespräch abgebrochen und sind zu Bett gegangen. Man ist ja entgegenkommend. Am nächsten morgen gehe ich nach dem morgendlichen Hundespaziergang und Bad im Meer Richtung Duschen. Shila bleibt bei Rolf und lässt sich streicheln. Ich nutze due Gelegenheit um kurz zu duschen. Als ich rauskomme liegt sie wartend vor der Tür. Dann die Katastrophe!!! Die „Deutsche“ sieht uns und regt sich fürchterlich auf. Als ich ihr dann noch sage „Wenn sue sich über alles aufregen was ihnen nicht passt, bleiben sie doch zu Hause“. Dann rennt sue hysterisch zu Denis und beschwert sich bei ihm. Ich weiß nicht was sue erzählt hat aber Denis hat verstanden ich hätte Shila geduscht und hat mir sehr nett erklärt wo ich sie abduschen könne. Eine Kleinigkeit aber die entspannte Stimmung am Platz ist vorbei. Shila wird überall festgebunden und bleibt an der Leine. Tja und ich vermutlich doch mehr das freistehen forcieren. Reisen mit Hund ist eine Herausforderung . Letztes Jahr habe ich es sehr entspannt empfunden. Heuer nicht ganz so.
Kurze Erklärung: Shila reagiert ganz hysterisch auf Wespen 🐝 Die grüne Decke ist ein Wespenschutz.
Neben dem Camping Kranea hat jetzt ein Luxushotel eröffnet Hotel Mirmar. Schaut sehr schön aus auch wenn einheimische munkeln es wurde zur Geldwäsche gebaut.
Sonntag 9. 9. 2018
Abschied von allen lieben Menschen am Camping Kranea. Gestern habe ich noch einen entspannten Tag am Meer verbracht und wieder ein Buch zu Ende gelesen. Die Wellen am Nachmittag waren herrlich um sich darauf schaukeln zu lassen. Abends hatte ich noch einen netten und lustigen Abend mit Martina und Bernd aus Tübingen. Die beiden haben meine negative Stimmung meinen deutschen Nachbarn gegenüber wieder ins positive gewendet. Heute geht es wieder Richtung Norden. Ich werde mal schauen was mir da nich spannendes über den Weg läuft.
Montag 10. 9. 2018
Noch einmal kurz ins Meer gesprungen und nach einem ausgiebigen Frühstück und einer noch längeren Verabschiedung breche ich auf. Nach einem einigen Dörfern gehts dann bald auf den Llogara-Pass mit seinem herrlichen Ausblick auf die Buchten und das Meer. Letztes Jahr nich mit etwas flauem Gefühl gefahren kurve ich mich heuer schon sehr entspannt die Windungen hinauf. Ich habe vor nach Apollonia zu einer antiken Ausgrabungsstätte in der Nähe von Fier zu fahren. Ich fütter mein Navi mit GPS Daten und lasse meine Offline Karte am Handy zur Kontrolke mitlaufen. Diesmal haben sich aber beide Systeme gegen mich verschworen. Ich stecke wieder auf unbefestigten engen Dorfstrassen fest. An einer Schlammpiste mit tiefen Wasserlöchern mache ich kert. Ich frage einem Albaner. Da er kein Englisch kann setzt er sich kurzerhand in sein Auto und deutet mir hinterherzufahren. Und ja er nimmt genau die Schlammpiste, lotst mich mit einem Höllentempo durch ubd auf eine Plane Aufschüttung die vermutlich einmal eine Autobahn werden soll. Meine beiden Navis geben auf. Dann deutet er mir ich müsse durch den Hohlweg, dort ist kein ausweichen der Schlaglöcher mehr möglich. Die Sträucher kratzen am Lack, so geht es 10 km. Endlich komme ich zur Abzweigung von wo ich eigentlich kommen sollte. Wieder eine unfreiwillige Offroad Partie.. Es sollte nicht die letzte heute sein. Apollonia ist nett, weit weniger spektakulär als Butrint. Aber dafür ist das Kloster und due Kirche welche aus den Steinen von Apollonia im 9 jhd. Erbaut wurden, sehr beeindruckend.
Dann fahre ich weiter zur Ruine von Bashtova. Dort irgendwo möchte ich die Nacht verbringen. Also fahre ich die Straße weiter Richtung Meer. Auch hier erwartet mich eine Schlammpiste. Als ich gerade beschlossen und mitten im Versuch war umzudrehen (dabei hat es mir immer wieder die Räder durchgedreht) kam wieder ein Albaner mit einem Mercedes heran. Er fahre auch an den Strand, er fahre mit seinem Vater Fischen, und ja ich könne am Strand übernachten. Ich kann hinter ihm herfahren. Das mache ich dann auch kurzerhand und er lotst mich durch den Schlamm. Er zeigt mir noch wo ich mein Auto parken kann und meint ich bräuchte keine Angst haben. Hatte ich zuerst sich nicht. Der Strand war natürlich übersät mit Müll. Shila scheint das zu gefallen. Sie hat ja in den letzten drei Wochen genug Kontakt zu Strassenhunden (manchmal hat sie sogar deren verbuttelte Knochen aufgestöbert) dass sie dieses spezielle Sightseeing für Hunde immer mehr geniest. Im Gegensatz zu mir. Als sie dann auf eine leere Plastikflasche scheisst sehe ich keine Veranlassung das Gackerl zu beseitigen. Im Gegensatz zu dem was da rumliegt wird es bald nicht mehr Dasein. Dann koche ich meine erste Low-Carb Pizza im Omnia Backofen am Gasherd. Tomatenfleischsauce mit Auberginen. Ein. Glas Wein dazu. Langsam geht die Sonne unter und ich mache mich fürs Bett zurecht. Meine Annahme dass diese Strecke im Finstern niemand fahren wird,entpuppt sich als Irrglaube. In der Dämmung kommen noch zwei Autos die scheinbar eine lautstarke Ausseinandersetzung hier austragen. Die verschwinden wieder. Dann kommt als ich schon finster gemacht habe wieder ein Auto, bleibt stehen der Fahrer geht um meinen Bus rum und fährt wieder (Neugier?). Nach kurzer Zeit kommt wieder ein Auto und bleibt in 10 m Abstand in den Dünen stehen. Der aufgedrehte Scheinwerfer scheint in den Bus. Ich setze alle Zusatzriegel in Kraft und lege nur den. Pfefferspray neben das Bett. Auch die Nummer der Polizei wird nochmals gecheckt. Wobei das ziemlich erfolglos zu sein hat Bus die mich gefunden hätten. Aber es bleibt alles ruhig und irgendwann verschwindet auch das Auto und ich schlafe dennoch bald ein und störungsfrei durch.
Montag 10. 9. 2018
Nach einem Morgenspaziergang bei Sonnenaufgang am Meer und einem Frühstück packen wir wieder zusammen. Wieder durch die Schlammpiste zurück (diesmal schon souveräner) geht es Richtung Shkodër. Wieder legt mir das Navi ein Ei (einige konnte ich verhindern) aber nach meinen offroad-Touren hatte es das Gefühl ich brauche wieder etwas Stadtverkehr. Ich komme aber dennoch mittags gut am Campingplatz Legjenda an ubd werde herzlich empfangen. Der Platz ist reizend gestaltet und hat im Zentrum ein Pool. Den Nachmittag verbringe ich dort und versuche das Internet zu nützen. Später lasse ich Shila am Platz im Schatten beim Bus (wir stehen zwischen zwei Hundeliebhabern. Einem bulgarischem Ehepaar mit einem sehr freundlichen Hund und einem älteren Holländer dem kürzlich seine Frau und sein Hund verstorben sind. Sie haben Shila etwas Gesellschaft geleistet. Shkodër putzt seine Altstadt immer mehr heraus und ich finde immer wieder schöne Fotomotive und dann auch das Café wo ich schon letztes Jahr mit Erich Pröll Eis gegessen habe. Dort kehre ich natürlich wieder ein. Abends gibt es nochmals Fusch in dem verträumten Restaurant am Platz gemeinsam mit einem deutschen Ehepaar das auch einen Clever fährt. Als wir rauskommen ist die Burg mit Laser stimmungsvoll beleuchtet.
5 Antworten auf „Albanien August 2018“
Hallo Ilse, sehr guter Reiseblogg, dürfte ein interessantes Land sein, schönen Aufenthalt und viele Glücksmomente, Michael
Hallo Ilse, schöne Bilder, interessanter Reisebericht! Du solltest Deine Texte aber noch einmal gegenlesen, denn es sind sehr viele Fehler, wohl verursacht durch das schnelle schreiben, oder eine merkwürdige Autokorrektur, im Text enthalten. Das trübt das Lesevergnügen ein wenig. Viele schöne Reisen mit Hund weiterhin! Ich mache es genauso, aber ohne Blog 😉 Ich schreibe dies nicht um Dich zu kritisieren, sondern nur um Dich darauf aufmerksam zu machen. Ich weiß, dass das nicht an Deinem Intellekt liegt!
Lieber Hans Danke für die wertschätzende Kritik. Ja es stimmt, die blöde Autokorrektur und das Schreiben am Tablet erzeugt viele Fehler. Werde in Zukunft besser aufpassen. Liebe Grüsse Ilse
Hallo Ilse! Es war schon, deinen Bericht über Albanien zu lesen. Wir waren 2018 mit dem Wohnmobil dort unterwegs und haben auch so ziemlich die selben Orte besucht. Es ist ein wunderbares Land und wir haben es auch sehr genossen. Vielen Dank für die schönen Bilder und herzliche Grüße!
Danke für das Kompliment. Ja Albanien ist ein tolles Reiseland. Werde sicher wieder mal hinfahren. Ich lese auch immer gerne andere Reiseberichte und vergleiche sie mit meinen Eindrücken.
Liebe Grüsse Ilse