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Rumänien

Bukarest

Auch wenn es stressig ist, aber ich muss natürlich auch die Hauptstadt eines Landes kennenlernen. Also mache ich mich von dem ruhigen beschaulichen Platz hier ins Getümmel der Großstadt auf.
Der Verkehr ist ein Wahnsinn. Ich möchte ganz im Zentrum auf einem bewachten Parkplatz übernachten. Das ist meist entspannter mit den Hunden, als wenn ich ewig weit von draußen mit Öffis in die Stadt fahren muss. Also staue ich mich ins Zentrum. Auf den letzten Metern zum Parkplatz wird es wegen kreativ parkender Autos immer enger bis ich in einer Kurve nicht mehr weiter kann. Hier verhindert ein geparkt Lieferwagen endgültig den Weg. Hinter mir hat sich auch schon ein kleiner Stau gebildet. Ich steige aus und erkläre dem jungen Mann hinter mir, meine Situation. Er springt kurzerhand aus seinem Auto und übernimmt mein Lenkrad, lässig mit Zigarette im Mundwinkel. In der Zwischenzeit fährt der andere Lueferwagen weg. Ich erkläre ihm dass ich auf den bewachten Parkplatz will und nicht weiß wo die Einfahrt ist. Er wendet kurzerhand meinen Bus und parkt ihn zielgenau ohne Kommentar vorm Schranken ein. Dann schlendert er wieder zu seinem Auto zurück

Der Parkplatz ist nicht gerade billig, deshalb ist sich genügend Platz. Es hat ein wenig Hinterhaus-Romantik. Aber als nach meiner ersten Hunde-Gassi Runde in den Park zurückkomme (ich musste dabei den stark befahrenen Boulevard überqueren – und dabei konnte ich mir gar nicht mehr vorstellen, dass ich gerade eben durch diesen Wahnsinn gefahren bin, kann ich die Ruhe des Hinterhofs schätzen.

Dann mache ich mich alleine auf den Weg durch die Altstadt. Hier pulsiert das Leben, Lokale, Geschäfte, viele junge Menschen. Die Preise sind ähnlich wie bei uns. Fürs wirklich hervorragende Eis 🍦 mit 3 Kugeln zahle ich 4 Euro. For den späteren Aperol 5 Euro.


Bukarest ist durchaus einen Abstecher wert. Aber im Vergleich zu anderen Osteuropäischen Hauptstädten nimmt es nicht meinen ersten Platz ein. Da sind meine top drei immer noch Warschau (Platz 1), Sarajewo (Platz 2) und Tirana (Platz 3).

Interessant finde ich auch immer Dinge die abseits der Sehenswürdigkeiten auffallen. Zb. einige tolle mich nicht renovierte Häuser, Graffitikunst, eine Hundeverbotstafel in einem Park in einer Stadt die das größte Strassenhundproblem in Europa haben, und Müllsäcke am Gehsteig über die man drüberturben muss, oder ein Denkmal für den türkischen Staatsmann Kemal Atatürk? 🤔😄

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Heute koche ich wieder selber. Irgendwie entspricht meine eigene Küche mehr meinem Geschmack. Das Essen was ich bis jetzt bekommen habe ich mir meist etwas zu fett.

Abends machen wir noch einen Hundespaziergang den Boulevard entlang zum Palast des Volkes. Schon von Außen spürt man den Wahnsinn eines Diktators.



Der 
Parlamentspalast, früher zynischerweise als „Haus des Volkes“ benannt,  von den Bukarestern damals auch spöttisch als „Haus des Sieges über das Volk“ bezeichnet. Es ist nach dem Pentagon das flächenmäßig größten Gebäude der Welt.  

  • Das Gebäude wurde von 1983 bis 1989 nach den Vorstellungen des diktatorisch regierenden rumänischen Staatspräsidenten Nicolae Ceaușescu errichtet (nach einem Staatsbesuch in Nordkorea). Die offizielle Grundsteinlegung fand am 25. Juni 1984 statt. Die Architektin des Gebäudes Anca Petrescu (1949–2013) gewann den Wettbewerb für den Palastbau gleich nach Abschluss ihres Studiums im Alter von 26 Jahren und blieb nach der Fertigstellung Hauptverantwortliche für dessen Ausgestaltung. Um Platz für das Bauwerk der Superlative zu schaffen, zu dessen Gesamtkomplex auch weite Teile neuer Plätze und Alleen gehören, wurden Ende der 1970er Jahre teilweise historische Wohnhäuser mit rund 40.000 Wohnungen, ein Dutzend Kirchen und drei Synagogen abgerissen sowie Teile der Altstadt zwangsgeräumt. Auch das Kloster Mihai Voda sollte abgerissen werden, wurde aber nach weltweitem Protest verschont und stattdessen um ein paar hundert Meter verschoben. Rund 20.000 Arbeiter, vor allem Militärangehörige, errichteten im Dreischichtbetriebden Palast. Nach der Rumänischen Revolution und der Hinrichtung Ceaușescus 1989 entbrannten Diskussionen um die weitere Nutzung des Bauwerkes. Im April 1991 fiel die Entscheidung, dass der Gebäudekomplex nicht abgerissen und in „Palast des Parlaments“ umbenannt wird. Nach weiteren Umbauten dient das Gebäude seit 1997 als Sitz der rumänischen Abgeordnetenkammer, 2005 bezog auch der Senat seinen Sitz im Palast. Außerdem gibt es ein internationales Konferenzzentrum. In den oberen Etagen befindet sich eine internationale Zoll- und Polizeiorganisation. Auf der Rückseite des Gebäudes ist das Nationalmuseum für Moderne Kunst untergebracht.

2 Antworten auf „Bukarest“

Vielen Dank für die so informativen Bericht und für die aiussagestarken Fotos! Ich freue mich auf weitere Berichte, LG Karin

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