Gestern bin ich nachmittags in Córdoba angekommen. Ich habe den Stellplatz ganz in der Nähe der Altstadt gewählt. Nur leider bei Google Maps auf das falsche Ziel gedrückt. Wieder einmal darf ich mich durch enge Gassen quälen bevor ich den Irrtum bemerke. Aber dann schaffe ich es dich noch den Platz zu finden. Das geniale dran ist dass er nur ein paar Gehminuten von der Altstadt weg ist. Das ist für mich die mit Hunden reist essenziell. Der Nachteil ist dass es nur schräge Plätze gibt. Ganz unten finde ich direkt neben der Entsorgung einen halbwegs geraden Platz. Er ist halbwegs eben und ich denke auch der Sicherste da sich dauern was tut. Der zweite Nachteil ist der Straßenlärm. Es geht halt eine 4 Spurige Straße direkt vorbei. Der Preis von ca. 18 Euro ist ok für die Lage. Strom und Wasser kosten extra. Toll ist der angrenzende Park für entspannte Gassi Runden mit den Hunden. Ganz oben gibt es sicher entspanntere Plätze wenn man die Schräge ausgleichen kann. Immerhin nein Blick aus dem womo.
Am Nachmittag mache ich mich mit Aimy auf den Weg um erstmals einen Überblick über die Stadt zu bekommen. Und ich muss sagen sie ist genial. Wunderbare Gässchen. Alles perfekt dekoriert. Ein Fotomotiv jagt das andere. Am Weg komme ich bei der Spanischen Hofreitschule vorbei und buche spontan ein Ticket für die Show am Abend. Dann zur Moschee. Karten soll ich im Internet reservieren. Sonst mit anstellen vor Ort. Dann zum Hamam. Ich buche für den nächsten Tag 16:00. in der Nähe des Hamams entdecke ich eine Silber-Schmuck-Manufaktur. Ich liebe diese handgefertigten Unikate und kaufe ein paar Ohrringe und einen Anhänger.
Zurück im womo buche ich online noch eine Karte für die Moschee morgen um 11 Uhr. Der nächste Tag ist durchgeplant.
Dann mache ich mich zur Pferdeshow auf. Ich habe um 21 Euro die Premiumkarten gekaut. Dafür darf ich 30 min vor der Show zum fotografieren in die Stallungen und sitze in der ersten Reihe. Während def Show ist striktes Film und Foto Verbot. Um ein wenig Eindruck zu bekommen fotografiere ich von einem Video an, dass am Eingang gezeigt wird. Die Show ist faszinierend. Eine Mischung zwischen hoher spanischer Reitkunst (irgendwie eine Mischung aus englisch und Westernreiten) in wunderbaren Kostümen kombiniert mit Flamenco 💃🏻. Wenn ein schöner spanischer Mann am Pferd mit einer Vollblut Flamenco Tänzerin am Boden kommuniziert und das Pferd u f und die Tänzerin gemeinsam zu tanzen beginnen ist das schon magisch. Nicht so toll finde ich das strenge Ausbinden und die Sprünge ähnlich der Spanischen Hofreitschule in Wien. Ich bin mir nicht sicher ob das für die Pferde so toll ist. Ich hoffe das sie nach so einer Leistung eine ausreichende Nackenmassage bekommen. Dennoch ist die Aufführung und das Ambiente sensationell. Und dass geniale in 10 min. bin ich wieder zurück im womo.
Die Nacht ist laut. Dennoch schlafe ich ganz passabel von 1 Uhr nachts bis 9 Uhr früh. In meiner Höhle schlafe ich trotz Lärm und eigentlich ganz gut.
Morgenspaziergang im Park, Frühstück und dann mache ich mich alleine zur Moscheebesichtigung auf. Ein Erlebnis, muss man persönlich erlebt haben. Kaum zu beschreiben und kaum in Bildern festzuhalten.
Die Mezquita-Catedral de Córdoba =
Kathedralmoschee
Seine architektonische Weltgeltung besitzt das Bauwerk als ehemalige Hauptmoschee des maurischen Spaniens. Der riesige Betsaal ist durch Hufeisenbögen in 19 etwa gleich hohe Schiffe mit bis zu 36 Jochenaufgeteilt. Er wurde durch die Emire und Kalifen von Córdoba in mehreren Bauabschnitten immer wieder erweitert. Das Bauwerk gehört mit ca. 23.000 m² zu den größten ehemaligen Moscheebauten weltweit. Das beeindruckendste Merkmal der Gebetshalle sind die übereinander liegenden Hufeisenbögen, die auf 856 Säulen aus Jaspis, Onyx, Marmorund Granit ruhen. Die Säulen stammen großenteils von Gebäuden aus der Römerzeit. Sie erzeugen den Eindruck einer Entgrenzung nach oben, so wie die große Zahl einander kreuzender Schiffe einen Eindruck von Unendlichkeit in der Waagerechten erzeugt. Im 16. Jahrhundert wurde ein gotisches Kirchenschiff in die Halle hineingebaut und das Minarett durch einen Glockenturm ersetzt. Die Hauptachse der im 16. Jahrhundert mitten in die Gebetshalle hineingebauten Kirche liegt quer zu derjenigen der Moschee und weist nach Ostnordost. 1236, im selben Jahr, in dem Ferdinand III. von Kastilien Córdoba von den Mauren eroberte, wurde die Moschee zur Kirche geweiht und das Minarett mit einem Kreuz versehen. Die zum Hof hin offenen Arkaden wurden geschlossen.
In den ersten zweieinhalb Jahrhunderten beschränkte man sich jedoch auf kleinere Ein- und Umbauten. Erst Bischof Don Íñigo Manrique (1486–1496) propagierte den Einbau eines gotischen Kirchenschiffs, gegen den energischen Widerstand des Stadtrates von Córdoba, aber mit Billigung des Habsburger Kaisers Karl V. (Karl I. von Spanien). Hierbei wurden im mittleren Teil die Säulen entfernt, um Platz für ein Kirchengebäude im plateresken Stil zu schaffen.
Als Karl V. das Ergebnis 1526 bei einem Besuch in Córdoba sah, soll er gesagt haben: „Ich wusste nicht, um was es sich hier handelte. Denn wenn ich es gewusst hätte, hätte ich nicht erlaubt, dass man Hand an das alte Gebäude legt. Ihr habt getan, was möglich war, etwas erbaut, was es andernorts schon gibt, und dafür habt ihr etwas zerstört, was einmalig in der Welt war“.
Anschließend setzte ich mich noch auf einen Kaffee und ein Eis In die Sonne bevor ich mich durch die engen Gässchen auf den Heimweg mache. Córdoba ist ein Einkaufsparadies und ich lasse ihr einiges an Geld 🙈.
Dann geht es zurück zum Stellplatz und gemeinsam mug den Hunden ins jüdische Viertel. Auch hier wunderbare Gässchen, Lokale mit tollen Innenhöfen (da vermisse ich manchmal Reisepartner, denn alleine gehe ich nicht so gerne essen). Dann wieder zurück zum womo. Ich mache mir meinen orientalischen Linseneintopf warm und dann mache ich mich auf den Weg ins Hamam. Es gibt leider nur ein Foto vom Eingangsbereich, für alles andere muss meine Beschreibung ausreichen.
Ich habe das volle Programm mit Waschung und 30min Massage um 88 Euro gebucht. Und ich muss sagen es ist jeden Cent wert. Ich werde freundlich begrüßt, bekomme eine Handwaschung mit Rosenöl. Dann Bikini an und erstmals ins Bad. Das Hamam ist mit Säulen ähnlich der Moschee gestaltet. Es gibt ein großes Becken mit Medium Temperatur. Darüber wölbt sich eine Kuppel mit Kreis und Sternförmigen Öffnungen die gedämpftes Tageslicht einlassen. Ansonsten ist der Raum durch Kerzen und orientalischen Lampen beleuchtet. Dann gibt es die heissen Becken, ein Dampfbad und kaltes Becken zum abkühlen. Alles ist ruhig, entspannt und leise. Rund ums große Becken befinden sich Vorhänge und dahinter finden die Waschungen und Massagen statt. Als ich dran bin klopft mir Christina auf die Schulter und führt mich in den Waschraum. Auf einem warmen Tisch werde ich mit warmem Wasser übergossen, mit Seifenschaum eingehüllt und danach mit abgeschrubbt. Das ist für sich schon ein sinnliches Erlebnis. Nach dem abtrocknen gehts weiter zum Massagetisch. Und ich muss sagen ich hatte noch nie so eine sinnliche Massage. Danach darf ich nochmals ins warme Wasser bis ich aufgefordert werde, dass die 1,5 Stunden um sind. Ein wunderbares Erlebnis. Absolut empfehlenswert.Für alle die als Paar unterwegs sind. Es ist ein gemischtes Hamam.
Córdoba ist ein Eldorado zum Fotografieren. Ein Motiv jagt das nächste.
Eigentlich wollte ich morgen weiter nach Sevilla. Aber irgendwie bin ich nach Granada und Córdoba geflasht und gesättigt von soviel nautischer Schönheit. Ich denke ich werde Sevilla verschieben.