Was soll ich sagen. Ich habe meine Lieblingsstadt gefunden.
Aus einer Nacht sind drei geworden. Das Wetter ist perfekt, der nette kleine Campingplatz fast leer aber toll gelegen. Perfekt um in der Sonne zu lesen. Meine Campingnachbatn zwei Brüder auf Reisen, sind sehr unterhaltsam und informativ. Sie sind schon das 13. Jahr hier zum überwintern und lieben die Stadt und sind schon richtige Insider. Ich bekomme sogar ein Buch von ihnen geschenkt. Ein toller Bestseller. Die Nachmittage verbringe ich dadurch lesend in der Sonne.
Die Stadt ist faszinierend. Sie wirkt wie eine halb verlassene Westernstadt. Es ist eine Stadt der Pferde. Vor jedem Haus gibt es eine Veranda und einen Balken zum Pferde anbinden. Die Straßen und Plätze der ganzen Stadt sind sandig. Nur die Hauptstraße ist asphaltiert. Es ist herrlich weich und leise wenn man durch die Stadt reitet. Man sieht Autos die Heuballen transportieren, Pferdeanhänger gehören zum Stadtbild und sich ein Longier Corral mitten in der Stadt verwundet nicht.
Im feinen Treibsand kommt man auch mit dem Pferd sicherer vorwärts als mit dem Rad. 🙈 ich hab’s versucht. Der Vorteil ist dass ein freilaufender Hund niemanden stört. Und so genießen wir trotzdem unsere Fototour durch die Stadt.
Die Häuser sind alle sehr gepflegt. Sie gehören den Pilgern die jedes Pfingsten in die Stadt kommen. Dann sind hier für einige Tage 1 Million Menschen. Sonst leben hier nur 1200.
Vor den Bars gibt es sogar ganz hohe Balken, da kann man hinreiten und ohne abzusteigen ein Bier trinken.
Wie gesagt es ist die Stadt der Pferde und Hunde. Alles läuft hier frei herum. Die Pferde grasen ohne Zaun. Galoppieren auf der Straße, kommt ein Auto wird gehupt. Georghi mit dem ich abends einen Ritt durch die Stadt gemacht habe, erzählt dass sie abends alleine in den Stall zurückkommen, denn da gibts Futter. Kühe werden mit Pferden und Hunden nach Hause geleitet.
Im Moment gehört die Stadt den Vögeln. Vor Sonnenuntergang erschallt ein Vogelgesangsorchester über der Kirche. Hier machen viele Pause auf dem Weg von und nach Afrika. Auch für Störche nisten bereits. Auf jedem Strommasten ist ein Storchennest gebaut
Natürlich muss ich auch mal durch die Straßen dieser Pferdestadt reiten. So buche ich einen Abendritt mit Georghi. Mit dem Rad fahre ich in den Stall und im finstern wieder zurück.Rad fahren ist definitiv gefährlicher als reiten in diesen Straßen, besonders wenn es finster ist. Immer wieder rutschte meine Reifen im Treibsand aus oder blockierte.
El Rocío, ist ein kleiner Ort in Spanien direkt am Nationalpark Coto de Doñana.
Der Ort verfügt außer der am Rand verlaufenden A-483 über kaum befestigten sandigen Straßen, die verbreitetsten Verkehrsmittel im Ort sind daher Geländewagen und Pferdefuhrwerke. Die überwiegend zweistöckig errichteten Gebäude und große Sandplätze lassen den Eindruck einer Westernstadt entstehen. Es sind eindrucksvolle Häuser mit grossen Verandas und Holzgeländern wo die Pferde angebunden werden können.
Das Zentrum des Ortes erstreckt sich um die Kirche Ermita del Rocíoherum.
Es gibt einige kleine Souvenirläden, mehrere Restaurants und Bars sowie Hotels.
Vom Platz vor der Kirche aus überblickt man eine in den Wintermonaten gewässerte Fläche (Marismas), während weiter südlich ausgedehnte Pinienwälder beginnen.
Bekannt ist El Rocío über die Grenzen Spaniens hinaus als Wallfahrtsort. Zu Pfingsten kommen über eine Million Pilger in den kleinen Ort, der den Rest des Jahres nur ca. 800 Einwohner hat.
Über 100 Bruderschaften reisen aus ganz Spanien und z. T. aus dem Ausland an. Auf ihrem – traditionell festgelegten – Weg, dem Camino nach El Rocío besuchen sie andere Bruderschaften.
Die Pilger, auch unter dem Namen Rocieros bekannt, kommen auf Pferden und Kutschen an. Die Frauen tragen farbenfrohe Flamenco-Gewänder während die Männer Reiterkleidung mit breitkrempigen boleros anhaben. Während mehr und mehr Pilger eintreffen, füllt sich die Luft mit Flamenco-Musik und dem Geruch von frisch gekochtem Essen auf offenen Feuern. Und wenn die Nacht anbricht begeben sich die Pilger in Zelte mit Lagerfeuern, die bis zum Sonnenaufgang brennen. Die Besucher können von Zelt zu Zelt schlendern und die festliche Atmosphäre und die traditionellen Klänge und die Tänze in sich aufnehmen. Der Höhepunkt des Festes ist am nächste Tag, wenn die Jungfrauenstatue aus der Kirche gebracht und durch die Stadt paradiert wird, während die Menschenmengen ‘Viva la Reina de la Marisima’ (‘Lang lebe die Königen des Marschlands’) schreit.
Es gibt hier vor allem zwei Sachen zu kaufen. Reit-und Pferdeartikel 👍 yesss und Flamenco 💃🏻 Outfits. Ich habe auch noch eine tolle Bar mit guter Musik gefunden. Dieser Kellner hat mitgesungen. Tolle Stimmung.