Am späten Nachmittag komme ich nach einer schönen Fahrt durch bergiges Gebiet nach Issoire. Ich finde sogar noch den letzten Platz am Wohnmobilstellplatz. Er ist kostenlos ohne Strom aber es gibt eine Servicestation. Und von hier sind es nur 10 min. Zu Fuß in die Stadt.
Issoire ist eine nette Kleinstadt mit vielen Geschäften und Gässchen.
Interessant ist die Granery Dh. die Kornspeicher Halle ein Veranstaltungsort.
Begeistert hat mich jedoch die Kirche Saint-Austremoine
Sie gehört zu den sechs Hauptkirchen der romanischen auvergnatischen Bauschule Die Mutterkirche dieses Stiltypus war die vorromanische Kathedrale von Clermont-Ferrand, die einem gotischen Neubau weichen musste. Diese Kirchen weisen zahlreiche Ähnlichkeiten auf, so dass man annehmen kann, dass sie von demselben Baumeister erschaffen wurden.
St-Austremoine d’Issoire ist die großräumigste und vollständigste dieser Hauptkirchen. Ihr Äußeres ist reicher als das aller anderen geschmückt.
Skulptur der Tierkreiszeichen(auch Sternbilder)
Bernard Craplet schreibt dazu:
„Um der letztendlichen Bedeutung dieser vollendeten Anlage ihren Ausdruck zu verleihen, haben die Benediktinermönche von Issoire die zwölf Tierkreiszeichen als Sinnbilder der Ordnung und Komplexität des Universums kranzförmig auf den Umgangskapellen angebracht. Sie stehen für ein Universum, das in seiner Gesamtheit das Werk Gottes ist. Diese Vorstellung ist allumfassend. Im Mittelalter wurde die Kirche stets als verkleinertes Ebenbild betrachtet, als in Mikrokosmos im Makrokosmos, in der der Gesang der Mönche dem stummen Lobpreis der Schöpfung Stimme verlieh. Ein ähnlicher Tierkreis zierte den Innenraum der Kathedrale von Clermont im 10. Jahrhundert.“[8]
Es handelt sich um folgende 12 Sternbilder: Widder, Stier, Zwillinge, Krebs, Löwe, Jungfrau Waage, Skorpion, Schütze, Steinbock, Wassermann, Fische.
Die Reliefs sind auf runden teils auch rechteckigen Grundplatten aufgebracht, die in die Wände oberflächenbündig eingearbeitet sind. Sie befinden sich über den Fenstern der Kapellen.
Der Chor ist auch hier das Bravourstück des auvergnatischen Baumeisters. Seine ganze Architektur zielt darauf ab, den Blick der Gläubigen auf den Altar zu lenken, als der geheiligte Ort, als das Allerheiligste.
Dazu tragen nicht zuletzt Umfang und Komplexität der gesamten Anlage bei, inklusive Umgang und Kapellenkranz, und ihre besonders prächtige Ausschmückung, deutlich reichlicher als im Mittelschiff, wie auch die große Anzahl der Fenster, es sind immerhin 20. Die mit äußerster Sorgfalt skulptierten Figuren- und Blattkapitelle treten besonders stark in Erscheinung, weil ihr architektonisches Umfeld sich schlicht zurückhält.