Das Wetter wird zunehmend besser und ich fahre direkt nach Mailand. Ich habe mir einen Stellplatz etwas außerhalb auf einem Bauernhof ausgesucht. Ich werde freundlich empfangen und ich darf nur einen Platz aussuchen. Einige Camper stehen schon hier, bis zum Abend wird es voll werden. Am frühen Nachmittag breche ich alleine auf. Die Hundi’s bleiben an der langen Leine draußen vorm womo, nachdem sie sich mit dem gemütlichen Hofhund angefreundet hatten. Ich laufe 1 km zur Tram (Ticket habe ich direkt am Stellplatz bekommen) und tuckere die 30 min ins Zentrum.
Der Dom von Mailand (Duomo di Santa Maria Nascente)
1386 in gotischen Formen begonnen, war der Dom bei der Schlussweihe 1572 noch nicht vollendet und bekam erst ab der napoleonischen Zeit seine heutige Fassade.
Den gotische Dom zieren 3000 Statuen und er ist die viertgrößte Kirche der Christenheit.
Der Dom ist wirklich beeindruckend. Natürlich möchte ich ihn auch von innen sehen. Aber das erweist sich als spezielle Challeng. Ich stelle mich im Ticketbüro an. Fiebermessen, Desinfektion … alles ok, ich erhalte eine Nummer… im nächsten Raum muss ich warten bis diese am Monitor erscheint. Dann kann ich um 3 Euro mein Ticket kaufen. Dann gegenüber zum Eingang des Domes. Ich muss meine Jacke anziehen (schulterfrei und kurze Hosen sind verboten). Ticketkontrolle, Taschenkontrolle, Maskenkontrolle, nochmals Fiebermessen und dann bin ich drinnen. Das Innere ist Interessant, besonders die bunten Fenster, aber nicht spektakulär. Von außen gibt der Dom mehr her. Eine interessante Statue erregt aber meine Aufmerksamkeit.
„…., die Statue des heiligen Bartholomäus. Nackt und bloß ziert er das Querschiff des Doms, jeder Muskel, jede Sehne überdeutlich sichtbar. Man hat ihm die Haut abgezogen – und diese seine eigene Haut trägt er geradezu salopp wie einen Umhang über den Schultern.
Der Dom von Mailand
Ausgerechnet dem Teufel verdanken die Mailänder ihr Gotteshaus. Der stand, so die Legende, in einer kalten Winternacht des Jahres 1386 am Bett des Stadtherrn Gian Galeazzo Visconti. Er hatte, wie es sich gehört, rot glühende Augen, stank nach Schwefel aus dem Maul und forderte den schreckensbleichen Fürsten auf, in seinem Namen eine Kirche mit Abbildern teuflischer Geister und Dämonen zu errichten. Andernfalls würde er sich Viscontis Seele schnappen und für dessen ewigen Aufenthalt in der Hölle sorgen. Bangen Herzens eilte Visconti unverzüglich zum Bischof, um den Bau eines neuen Doms anstelle der eher bescheidenen Hauptkirche Santa Maria Maggiore auf den Weg zubringen.
Natürlich bestaune ich auch die architektonisch beeindruckende Einkaufspassage. Obwohl ich merke dass mich die überteuerten Designerläden nicht anziehen. Aber auf dem Weg zur nächsten Kirche kaufe ich mir in einer kleinen netten Boutique einen Pullover. Ich kann ja nicht ganz ohne ein neues Kleidungsstück aus der Modemetropole Mailand verschwinden.
Dann gehe ich zu Fuß die 30 min zur Kirche Santa Maria delle Grazie. Dort im Refrektorium gibt es das berühmte letzte Abendmahl von Leonardo da Vinci zu bestaunen. Normalerweise muss man sich monatelang vorher anmelden um zu Karten zu kommen und im Internet werden sie zu horrenden Preisen (bis hundert Euro) gehandelt. Aber ich versuche mein Glück. Und nach einem ähnlichen Procedere wir im Dom bekomme ich eine Eintrittskarte in einer Stunde. Die Wartezeit verkürze ich mir mit einem herrlichem Cappuccino (den gibt es nur so gut in Italien) im gegenüberliegendem Café. Als ich zurückgekommen ist die Schlange vorm Ticketschalter deutlich angewachsen. Ich habe wirklich Glück.
Das Gemälde ist wirklich beeindruckend. Die Durchlässigkeit der Farben und die Tiefe, und natürlich die Perfektion des goldenen Schnitts. Und wieder einmal ist es für mich nicht nachvollziehbar, dass die Person rechts von Jesus ein Mann sein soll? Aber dazu gibt es ja auch genug Theorien.
Das letzte Abendmahl (italienisch: Il Cenacolo bzw. L’Ultima Cena) des italienischen Malers Leonardo da Vinci ist eines der berühmtesten Wandgemälde der Welt. Das in der Seccotechnik ausgeführte Werk wurde in den Jahren 1494 bis 1497 im Auftrag des Mailänder Herzogs Ludovico Sforza geschaffen. Es schmückt die Nordwand des Refektoriums (Speisesaal) des Dominikanerklosters Santa Maria delle Grazie in Mailand und gilt als Höhepunkt in Leonardos malerischem Schaffen.