Die Nacht war ruhig auf Stellplatz. In der Nacht sind Dich noch ein paar Fahrzeuge gekommen was ich ganz angenehm fand. Alleine in der Pampa zu stehen fühlt sich anders an als alleine auf einem einsamen Stellplatz. Mit einem Alleinreisenden belgischen Man ergibt sich in der Früh noch ein nettes Gespräch. Dann machen wir einen Morgenspaziergang und die Umgebung ist wirklich nett. Ich finde in der Nähe auch einen schönen Parkplatz wo man in Zukunft frei stehen könnte.
Dann fahre ich weiter nach Piacenza. Ich suche mir den großen öffentlichen Parkplatz der natürlich brechend voll ist. Von zwei schwarzafrikanischen Männern werde ich mit Enthusiasmus in eine schmale Parklücke dirigiert. Natürlich wollen sie mir dann was verkaufen. Da ich weder Bedarf an einem Schirm noch an Socken habe, lehne ich dankend ab. Dennoch gebe ich jedem 1 Euro für die Parkeinweisung. Dann lasse ich mal beide Hunde raus da sie mich schon mit Fragen löchern warum ich alleine bin und wo mein Husband sei. Ich hatte ohnehin vor Shila für die Stadtbesichtigung im Auto zu lassen. Und prompt fragen sie wo denn der zweite Hund sei als ich mit Aimy weggehen. Er bewacht das Auto sage ich. Sicher ist sicher.
Piacenza ist jetzt auch nicht gerade eine Stadt die much umhaut deshalb sind wir bald wieder zurück. Die beiden Jungs natürlich immer noch da und als sie mir nochmals beim Ausparken helfen, fordern sie gleich nochmals Bakschisch ein. Ich gebe jedoch einfach Gas und winke freundlich. Das ist genau das Verhalten welches ich bei Schwarzafrikanern nicht ausstehen kann und mein Vorurteil wurde wieder mal gefüttert.
Dann tuckere ich mit 50 km/h auf schnurgerader Straße Richtung Voghera. Auch wenn ich 60 fahre werde ich natürlich von den Italienern überholt. Ich kann die Geschwindigkeitsbegrenzungen hier ohnehin selten nachvollziehen. Die ganze Gegend hier in der Poebene wirkt nicht sehr einladend. Viel Industrie, eher ärmliche Gegend, viele Einwanderer selbst manche Straßen erinnern an Albanien. Und die Luft ist sehr schlecht.
In Voghera schaue ich mir den Platz an, wo jedes Jahr das Catalan Festival stattfindet. Ein wenig trostlos wirkt es derzeit, alles ist geschlossen. Und dann beginnt es erstmals richtig zu regnen. Ich suche in meinen Apps nach einer Bleibe in der Nähe. Und ich werde fündig.
Karl Valentin hat mal gesagt:“ich bin glücklich wenn es regnet, denn wenn ich unglücklich bin regnet es auch“. Ich beschließe wenn es regnet muss man gut essen und fahre auf ein schönes Weingut in der Nähe in Torrazetta. Wenn man dort zu Abend isst, kostet der Stellplatz nichts. Ich stehe dann wirklich sehr schön im Obstgarten. Die Hunde können frei laufen.
Ich nütze die Zeit bis zum Abendessen um 20:00 zum Arbeiten. Das Internet hält erstaunlicherweise. Das Essen ist gut, biologische vom Hof aber irgendwie gewöhnungsbedürftig. Der Wein hervorragend. Ich lasse es mir gut gehen und bezahle dann 45 Euro. Davon sind 3 Euro for die Dusche am nächsten Morgen dabei. Man könnte auch das Pool nützen (für 12 Euro/Tag)
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Am nächsten Morgen gibt es Frühstück bei Regen. Dennoch ist es im Obstgarten richtig gemütlich. Als der Regen nachlässt machen wir noch einen Morgenspaziergang durch das Weingut.