Freitag 15. 6. 2018
Nachdem endlich alle Tiere versorgt waren und der Bus vollgepackt, konnte es losgehen. Bis Passau entlang der Donau war es reizvoll, dann auf die Autobahn. Für Diäten ungefähr 650 km habe ich mit mehreren Staus rund um die großen Städte fast 7,5 Stunden gebraucht. Dementsprechend froh waren Shila und ich als wir endlich da waren. Nachdem wir uns gemütlich eingerichtet hatten und die Nachbarn beschnuppert (da gibts auch zwei Hunde) wurde erst mal was gegessen. Danach sind wir noch zu einem flotten Abendspaziergang aufgebrochen. Der Campingplatz ist lauschig mit direktem Bootsanlegeplatz.
Samstag 16. 6. 2018
Heute möchte ich mit meinem neuen Boot eine Tour auf den Spreewald Fliessen unternehme. Das Boot habe ich schon mal in Betrieb genommen und mit Shila auf meinem Schwimmteich trainiert. Aber gepaddelt bin ich noch nie und ob ich das mit den Schleusen hinkriege bin ich mir auch nicht so sicher. Also alles zusammengepackt auf meine Minirodl und erstmals zur Einlassstelle. Diese befindet sich glücklicherweise direkt beim Campingplatz. Tja und was soll ich sagen. Das Schicksal oder meine optimistische Einstellung meinen es wieder gut mit mir. Heike und Peter sitzen schon startklar mit ihren beiden Hunden Bob und Marley im Boot. Sie sind Paddel und Spreewaldprofis und bieten mir an mich auf ihrer 4-5 Stunden Tour mitzunehmen. Perfekt. Am Anfang machte ich eine „Kreuzfahrt“ wie ein Skipper der Ausflugsboote bemerkte, dh ich fuhr Kreuz und Quer und manchmal auch im Kreis. Aber Dank den guten Ratschlägen und Hilfestellungen von Peter und Heike klappte es immer besser. Wir waren wirklich 4,5 Stunden unterwegs und die Zeit ist verflogen. Das paddeln wurde immer besser und auch Shila war sehr entspannt. Morgen werde ich sicher einen ordentlichen Muskelkater haben, aber den nehme ich gerne in Kauf. Es war wirklich wunderschön. Danach bin ich mit Shila noch nach Burg geradelt. Am Weg musste ich natürlich beim Eissaloon Halt machen. Er wurde mir empfohlen und das selbstgemachte Eis war wirklich eine Gaumenfreude. Sehr schön auch der Sagenpark in Burg. Besonders die Sage von der Mittagsfrau die darüber wacht dass die Menschen eine Mittagspause einlegen. Abends gab‘s Forelle im Restaurant am Campingplatz und als Absacken einen Whiskey bei Peter und Heike
Sonntag 17. 6. 2018
Heute gehts weiter an die Ostsee nach Polen. Eine schöne Fahrt nur über Landstraßen aber dafür brauche ich dann doch für die 360 km fast 6 Stunden. Unterwegs mache ich noch einen Stop auf einem Gräberfeld in Czelin. Genau an dieser Stelle würde 1945 auch die neue polnische Grenze zu Deutschland markiert. Mein Ziel ist heute Miedzyzdroj, ein kleines Fischerdorf oberhalb des Stettiner Haffs an der Ostsee. Ich werde herzlich am Campingplatz aufgenommen. Lustigereeise stehe ich neben einer Freistädterin die mit ihrem polnischen Freund unterwegs ist. Sie erzählt mir, dass sie davor auch immer alleine unterwegs war und das sehr genossen hat. Natürlich muss ich erstmals mit Shila ans Meer. Ein Strandspaziergang, Steckerl werfen und die Füße im warmen Sand bei einem Glas Aperol die Abendsonne genießen. Danach noch Abendessen im Ort.
Montag 18. 6. 2018
Ich habe umdisponiert. Miedzyzdroj Ist mir etwas zu touristisch. Kolberg soll eine Baustelle sein. Also breche ich auf und fahre die 277 km nach Leba. Hier werde ich es mir zumindest für 2 -3 Tage gemütlich machen. Der Campingplatz wurde mir wärmstens empfohlen. Aber zuerst gibts noch eib kurzes Sonnenbad und ein Spaziergang am Strand. Um 12 Uhr musste ich auschecken. Für die Strecke benötigte ich dann doch 5 – 6 Stunden. Eine durchgängige Autobahn gibt es noch nicht aber dafür Unmengen an Baustellen. Dennoch ist es durchaus reizvoll, sich durch sämtliche Dörfer und Städte durchzustarten. Man bekommt doch mehr Gefühl für das Land. In Leda am Campingplatz werde ich freundlich aufgenommen. Nachdem wir uns eingerichtet hatten wurde das Fahrrad startklar gemacht um die gegen zu erkunden. Leba liegt an der Ostsee eingebettet zwischen zwei Binnenseen. Der erste Weg führte wieder zum Strand. Hier scheint es etwas ruhiger zu sein. Shila die dem Meer sonst immer sehr skeptisch gegenüber war genießt es hier wenn ich ihr Holz ins Wasser werfe. Sie hat Spaß sich mit vollem Eifer in die Fluten zu werfen. Mit dm Rad finden wir dann auch einen versteckt gelegen Reiterhof. Am Mittwoch könnte ich einen Strandritt mitmachen. Ist nicht grad billig aber sicher wieder ein Erlebnis. Im Restaurant am Reiterhof konnte ich dann noch hervorragend zu Abend essen.
Dienstag 19. 5. 18
Heute hat es etwas abgekühlt. Es ist sonnig aber sehr windig. Nach dem Frühstück mache ich mich mit dem Rad zu der berühmten Wanderdüne im Slowinzischen Nationalpark auf. Die 10 km fährt man großteils auf lauschigen Waldwegen durch den Nationalpark. Shila natürlich wieder in der Hunde -Rikscha. An der Düne angekommen werden erstmals die Schuhe ausgezogen. Barfuß wird die Düne erklommen. Nun bin ich froh um das Wetter. Der kühlende Wind ist angenehm. Es ist mühsam voranzukommen. Kaum vorstellbar wie sich das in der Sahara bei über 40 grad anfühlen muss. Aber es ist beeindruckend. Die Lontzkedüne ist 42 Meter hoch und die Miniwüste erstreckt sich über 20 ha. Hier hat die Wehrmacht für Ihre Afrikaeinsätze trainiert. Auf dem Rückweg machen wir kurz bei einem Museum halt um einen Kaffee zu trinken. Auch hier haben die deutschen ihr Unwesen getrieben. Und zwar in Form einem Versuchsgelände für Luftabwehrraketen. Den Museumsbesuch spare ich mir. Den Nachmittag verbringe ich nach dem Mittagessen lesend und dösend am Campingplatz bis eine Windböe meinen neuen Windschutz zerlegt. Mühsam mit Hilfe meiner Campingnachbarn aufgestellt Knicken nun die Stangen ab. Alles wieder abmontieren. Der Nachbar möchte die Überreste also muss ich nichts entsorgen. Dafür leiht er mit einen anderen Windschutz. Leider etwas niedrig aber elegant mit Sonnenblumen. 🙂 . Ich lese gerade von Siegfried Lenz „Su zärtlich war Suleyken“ eine Liebesgeschichte an seine Heimat der Masuren. Etwas zum Einstimmen. Am Abend machen wir dann noch einen Spaziergang über das Meer in die Stadt. Ein nettes Städtchen. Aber ein Kitschladen nach dem anderen. Und die Hälfte der Läden hat bereits geschlossen. Also nur bedingt zum schlendern geeignet. Aber der Campingplatz ist nett und in meinem Kühlschrank wartet ein guter Traminer.
Mittwoch 20. 6. 2018
Heute ist herrliches Wetter angesagt. Aber es geht ordentlich der Wind. An einen geplanten Badetag ist nicht zu denken. Also machen wir uns nach dem Frühstück noch einmal zu einer Strandrunde auf bevor wir unseres Sachen packen und nach Danzig weiterreisen. Laut meiner App soll es da weniger windig sein. Außerdem hatte ich eine Hafenrundfahrt am Abend durch die Danziger Werft geplant und morgen Abend soll es regnen. Zuvor erstehe ich noch in einem der Kitschläden einen Windschutz. Keine Sonnenblumen sondern blau-weiß gestreift. Mittags gehts los. Die Fahrt ist entspannt nachdem ich die ersten Baustellenstaus hinter mir gelassen habe. Leider merke ich erst in Danzig das mein Navi beschlossen hat heute nicht mit mir zu reden. Am Display konnte ich wegen der Sonne nichts sehen. Aber wir haben dann doch den Campingplatz gefunden und wurden wieder herzlich empfangen. Der erste weg ist durch den Wald zum Strand um uns die Füße zu vertreten.Es ist sehr beschwerlich ihn durch die tiefen Dünen zu erreichen. Dafür ist er menschenleer und man Ausblick auf die Danziger Werft. Dannach fahren wir mit der Straßenbahn in die Stadt. Shila macht eigentlich alles mit nur diese scheppernde Straßenbahn ist ihr nicht geheuer. Und das noch mit Maulkorb. Danzig ist eine wunderschön, beeindruckende Stadt. Ich werde morgen nochmals herkommen. Da ich ja mit dem Boot fahren möchte lasse ich die Eindrücke nur mal kurz wirken. Als ich den Bootanlegeplatz erreiche ist es 5 min vor 18 Uhr. Um 18 Uhr sollte das letzte Boot abfahren aber es hatte schon abgelegt. Schade dachte ich mir aber in diesem Moment kam eine Frau aufgeregt schreiend und weinend zur Anlegestelle. Ihr war das Boot vor der Nase weggefahren. Also wurde telefoniert und das Boot drehte nochmals um. Ich konnte auch noch eine Karte erstehen und kam deshalb doch noch zu meiner Bootfahrt. Und plötzlich stand Reinhold Stumpfl vor mir. Auch er wollte mit seinem Freund noch aufs Boot. Die beiden Piloten sind mit ihtürem Flugzeug vor zwei Stunden in Danzig gelandet. Irgendwie verrückt der Zufall. Auf jeden Fall ist die Freude groß und der Abend konnte bei einem gemeinsamen Abendessen in der Altstadt wunderbar ausklingen.
Donnerstag 21. 6. 2018
Mit einem Schuss aus den Geschützen des deutschen Linienschiffes „Schleswig-Holstein“ am 1. September 1939 begann der II. Weltkrieg. 1.500 deutsche Soldaten griffen mit schweren Geschützen und Flugzeugendie auf der Westerplatte in Danzig (Gdańsk) stationierten 182 polnischen Soldaten an. 1966 errichteten die Danziger auf der Westerplatte ein Denkmal, das an die Kämpfe im September 1939 erinnert. Für die Polen ist die Westerplatte das Symbol des Widerstandes gegen Nazideutschland.
Auch der Zusammenbruch des Ostblocks nahm hier in der Danziger Werft seinen Anfang. Die polnische Gewerkschaft Solidarnosc war Vorbote des Umbruchs in Polen. 1980 nach sozialen Unruhen gegründet, damals gab es keine Rechte für Arbeiter, 1981 offizell verboten, 1989 Gewinner der Parlamentswahl. Kurz danach fiel die Berliner Mauer.
Heute muss ich nochmals nach Danzig. Diesmal schlendere ich durch die ebenfalls sehr reizvollen Nebengassen und Hinterhöfe. Nette Geschäfte, vor allem Bernsteinschmuck wird hier angeboten. Aber auch Galerien und wunderbare Ideereiche Cafés und Restaurants. Viele Details fallen mir ins Auge. Es ist schön in einem Café zu sitzen und das Treiben zu beobachten.
Am Nachmittag gibt’s das erste mal Gewitter und es kühlt deutlich ab. Ich nütze die Zeit um dem Wetter angepasst meine weitere Route zu planen. Meine Campingnachbarn können gerade von den Masuren und geben mir einige tolle Tips. Nachdem der Regen aufgehört hat machen Shila und ich noch einen netten Abendspaziergang in den Dünenwald.
Freitag 22. 6. 2018
Es hat deutlich abgekühlt aber dennoch kann ich bei sanften Sonnenstrahlen draußen frühstücken. Erstmals wieder mit Hindernissen. Zuerst verschütte ich den Kaffee, dann funktioniert mein Eierkocher nicht mehr und dann fängt mein erstes polnisches Brötchen in meinem Toaster Feuer, dass der halbe Campingplatz zusammenrennt. 😀
Mein erstes Ziel ist das Gebiet der Weichselmündung. Es war sehr sumpfig und um es für die Landwirtschaft nutzbar zu machen wurde auf das Know-how von holländischen Menoniten (Wiedertäufer) zurückgegriffen. Sie kamen im 16 Jhdt als religiös Verfolgte nach Polen. Daraus entstand eine einzigartige Architektur. Mittlerweile gibt es nur mehr 41. eines davon steht in Trutnowy und das habe ich besucht. Man nennt sie Vorlaubenhäuser. Auf der Fahrt dorthin sieht man immer wieder die großen Storchennester.
Dann geht die Fahrt weiter nach Sztutowo oder aud Deutsch Stutthof dem ehemaligen Konzentrationslager der Nazis. Es ist beklemmend wieder einmal vor Augen geführt zu bekommen wie menschenverachtend ein totalitäres Regime sein kann. Gerade in Zeiten wie diesen finde ich es wichtig sich damit auseinanderzusetzen. Der Ruf nach dem starken Mann macht mir Angst denn diese Art von Menschen welche zu solchen Grausamkeiten fähig sind gibt es in jedem totaltärem System dass keine andere Meinung gelten lässt. Die Gefangenlager sind überall gleich grausam. Egal ob es in der Vergangenheit Stalin, Hitler oder Franco war. Heute sind es dir Gefängnisse im Iran oder in der Türkei wo „Andersdenkene“ grfoltert und ermordet werden. Nur die Demokratie (mit ihren ganzen Fehlern und Schwächen) schützt uns vor dieser Willkür. Denn jeder von uns kann einmal auf der falschen Seite stehen. In disem Sinne sollten wir uns die Vergangengei immer wieder einmal vor Augen führen.
Dannach Weiterfahrt nach Marienburg/Malborg. Der Campingplatz liegt gleich gegenüber der Burg an einem kleinem Teich direkt an der Nogat. Mein neuer Campingnachbar hat auch einen Labrador „Humboldt der Entdecker“ und wir machen gleich einen ausgedehnten Spaziergang. Shila dürfte dann bei den beiden bleiben während ich die Burg besichtigte.
Die Marienburg ist einer der größten Burgen überhaupt, auf jeden Fall die größte Backsteinburg Europas. Erbaut vom „Deutschen Orden“ im 14. Jhdt.. Immer wieder wurde sie zwischendurch zerstört und wiederaufgebaut. Am Ende des zweiten Weltkriegs wurde die gesamte Ostfront während dem sinnlosen vierwöchigem Verteidigungskriegs zerstört. Nach dem Krieg war man nicht sicher ob man in Polen so ein „deutsches Denkmal“ wiederaufbauen soll. Glücklicherweise wurde dafür entschieden und die Restauration ist wirklich gelungen. Mittels Audioguide kann erhält man seine ganz persönliche Führung und sie ist wirklich spannend und hervorrragend gemacht. Es ist mit Abstand die interessanteste Burgführung die ich bisher gemacht habe. Ein absolutes „Must“ wenn man nach Polen reist.
Samstag 23. 6. 2018
Heute werde ich zwar um 6 Uhr von den ersten. Sonnenstrahlen durch die Dachluke geweckt aber als ich um 7:30 aufstehe regnet es. Heute muss ich erstmals im Bus frühstücken. Auch mit dem Brot ist es schön knapp. Habe schon in Danzig Versuch eine Bäcker zu finden denn das Brot in den kleinen Läden ist weiß und weich. Nicht wirklich mein Geschmack. Nach dem Frühstück nutze ich unseren Morgenspaziergang (mittlerweile hat es fast zu regnen aufgehört) um mich im Ort etwas umzusehen. Malbork ist eigentlich nicht wirklich schön aber ich finde eine Bäckerei. Danach brechen wir auf. Es geh in die Masuren. 4 Stunden fahrt sagt mein Navi. Die Fahrt auf schmalen Straßen vorbeikam bunten Feldern undcimmer wieder Störche ist entspannt. Erstmals möchte ich mir die Wolfsschanze ansehen. Hier hat Hitler den Großteil des 2.Weltkriegs verbracht und seine menschenverachtenden Anordnungen getroffen. Von hier wurde der Russlandfeldkrieg geplant und die Vernichtung der Juden beschlossen. Hier wurde aber auch von Stauffenberg das leider misslungene Attentat auf Hitler verübt. Die Bunker sind gewaltig und wie in einem kleinen Dorf angeordnet. Laut Überlieferung dürfte sich nur Hitler selbst hier wohlgefühlt zu haben. Die Bunker sind gewaltig die Wände zwische 3-8 m dick, von oben gut getarnt und kaum wahrnehmbar. Die Austellung ist teilweise sehr gut und kritisch gemacht, aber irgendwie ist der Ort leider ein Platz für Fans des Militärs. Im Museumsshop gab’s dann auch Handgranatenattrappren und Patronen. Irgendwie gruselig der Ort.
Danach geht’s über Mikolajki zum Campingplatz Galinden. Ich habe diesen Tip von Reisenden in Danzig bekommen. Und ja ich bin wirklich begeistert. Das ganze ist wie ein Freilichtmuseum. Es gibt ein Hotel. Aber der „Campingplatz“ ist ganz in der Natur direkt am See. Wobei Campingplatz übertrieben ist. Ich war irritiert, denn außer mir steht nur eine Familie mit einem VW-Bus da. Man kann sich stellen wie und wohin. Ich entscheide mich für einen Platz am See mit Abendsonne. Ein paar Schritte weiter ist eine urige Bar wo man auch etwas zu Essen bekommt. Ich entscheide mich für Piroggi mit Spinat und Salat. Danach erkunde ich den Platz und stoße gleich auf eine polnisch-französische Hochzeit. Sie hat mich gleich an die Hochzeit von Hannah und Jon erinnert. Irgendwie ist das alles hier surreal. Überall gibt es geschnitzte Skulpturen aus Holz und Stein.
Habe noch etwas recherchiert:
„Die wahrhaftgewordene Vision der Galinder, eines slawischen Stammes im alten Masuren. Hier im alten Siedlungsgebiet, 100 Meter von der Mündung des Flusses Krutyna in den Beldahnsee entfernt, verwirklichte der Psychoanalytiker Cezary Kubaccy seine Vorstellung vom Leben und Brauchtum der Galinder. Schon 500 Jahre vor Christus wurde hier eine eigene Zivilisation und Kultur begründet (Quelle: Ptolemeus), deren Spuren auch heute noch in der Umgebung und auf der kleinen Halbinsel (Marzurzki Eden) zu finden sind. Auch den Ordensrittern und der Christianisierung bereitete das kleine Völkchen noch große Probleme. Knorrige Gestalten, Besonders die alten, von Wind und Wetter gegerbten Gesichter,die bereits eine Einheit mit der Natur bilden, üben eine starke Faszination aus“
Sonntag 24. 6. 2018
Heute weckt mich wieder leichter Regen. Aber als ich aus dem Bus klettere ist es schon wieder trocken. Die Duschen sind etwas weiter weg aber es ist ein Genuss durch diesen wunderbar verwilderten Garten zu schlendern. Shila findet das auch. Den Eingang zum Sanitärhaus müssen wir erst suchen so zugewachsen ist alles. Nach dem Frühstück brechen wir mit dem Rad auf. Zum paddeln wäre es hier zwar ideal aber 15 grad und Wind und unbeständiges Wetter sind nicht sehr einladend. Nein erster Weg führt und nach Popielno auf eine Halbinsel. Zuerst fährt man auf sandigen Waldböden dem See entlang. Dann muss man die Fähre nehmen. Mein Ziel ist eine zoologische Forschungsstation. Hier werden unter anderem Biber gezüchtet, einer Urlaubergruppe wurde gerade ein zames Exemplar zum streicheln vorgeführt als ich dort war. Außerdem werden hier die fast schon ausgestorbenen Wildpferde, die Tarpane als Koniks rückgezüchtet. Sie sind enge Verwandte der mongolischen Prewalski-Pferde und sehr enge Vorfahren von meinem Huzulen Geronimo (er ist ja auch ein Pole 😄). Ein Züchtungsvesuch ging deutlich daneben. Man wollte die Kuh mit einem Wiesent kreuzen. Es entstandeb Zombies die aggressiv und mit großer Zerstörungswut waren. Das letzte Exemplar heißt Brutus und sollte noch seinen Lebensabend auf dem Hof verbringen. Gesehen habe ich ihn nicht. Das Wetter ist unberechenbar den ersten Regenguss bekommen wir kurz vor und auf der Fähre ab, den zweiten Regenguss zum Glück erst im 10 km entferntem Mikolajki. Dort haben wir es noch vor dem Guss in ein Restaurant geschafft wo ich Zander in Pfifferlingsauce genossen habe während es geschüttet hat. Danach gibt’s im Eissaloon daneben natürlich noch ein Eis. Das ist übrigens ein Highlight in Polen. Es gibt überall hervorragende Eissalons. Hier nennt man es Lody. Den Heimweg darf Shila wieder zum Teil im Hundetaxi fahren. Die Strecke insgesamt waren es 30 km war trotz e-bike eine sportliche Herausforderung. Über Wurzeln und durch aufgeweichten Sandboden mit Hundeanänger und manchmal auch Shila drinnen war es oft schwer weiterzukommen da der Sand kaum grip gibt. Aber es war ein schöner Tag und jetzt sind wir beide müde.
Montag 25. 6. 2018
Heute regnet es wieder und es soll auch den ganzen Tag anhalten. Und es bedeutet gemütliches Frühstück im Bus während der Regen aufs Dach trommelt. Also keine sportlichen Aktivitäten in der Natur. Ich beschließe wieder aufzubrechen und Sightseeing zu machen zuerst geht es nach Swieta Lipka (Heilige Linde) einem katholischen Wahlfahrtsort. Er wurde wie viele Kirchen auf einem heiligen Ort der heidnischen Prußen im 15 Jhd errichtet. Die Kirche ist in üppigen Barock gestaltet die Kreuzgänge und die Kirchendecke zieren schöne Deckenfresken. Ich hatte das Glück gerade zu einer Orgelvorführung zurecht zu kommen denn diese Orgel ist ganz besonders. Plötzlich ist alles in Bewegung, Sterne drehen sich zur Musik, Engel drehen sich mit ihren Posaunen und läuten mit Glocken und der Erzengel Gabriel verneigt sich vor Maria die wiederum mit dem Kopf nickt. Die Orgel mit ihrem kompliziertem Mechanismus würde 1721 von Josua Mosengel erbaut. Gegenüber der Kirche gab’s dann einen speziellen Souveniemarkt. Dort habe ich nur dann einen netten Korb fürs Fahrrad erstanden. Zum Glück regnet es hier kaum.
Abschließend ging’s weiter nach Olsztyn (Allenstein). Ich habe beschlossen heute auf einem bewachten Parkplatz in der Innenstadt zu übernachten. Nur ihn zu finden war aufgrund von etlichen Baustellen eine Herausforderung. Ich erhalte ein Plätzchen ganz hinten aber ob ich da jemals wieder rauskomme ist die Frage? Ich erfahre das der Parkplatz auch in der Nacht überwacht ist. Das beruhigt mich etwas. Olsztyn besitzt eine nette kleine Altstadt und zu meiner Begeisterung extrem viele hervorragende Eisläden. Meine bestellten 3 Kugeln mutierten zu einem Rieseneisbecher. Aber auch mit dem würde ich fertig 👍. Ganz entspannt im Liegestuhl. Mein Rundgang führte mich durch die netten Gässchen, durch einen Park auf die Burg wo einst Kopernikus gelebt hat. Hier soll er das heliozentrische Weltbild entwickelt und damit die Welt auf den Kopf gestellt haben. Ein Kollegenfoto ist natürlich Pflicht. Nikolaus Kopernikus (1473-1543) ist der bekannteste Name des Ermlandes. Im Jahr 1473 als Sohn eines Kaufmanns in Torun/Thorn geboren, studierte er in Krakau und Italien Medizin, Philosophie, Rechtswissenschaft und Astronomie. 1503 kehrte er zurück und wirkte von da an in den drei Kopernikus-Städten Lidzbark Warmiñski/Heilsberg, Olsztyn/Allenstein und Frombork/Frauenburg, die er bis heute prägt, auch wenn er ein Wissenschaftler und kein Baumeistwer war.
Dienstag 26. 6. 2018
Ja den Tag könnte man unter „Ende gut, alles Gut“ einordnen. Nachdem ich gestern noch einen langen Weg zurückgelegt habe (zu Fuß) um im besten Fischlokal von Olsztyn zu speisen, und es war wirklich hervorragend. Kabeljaufilet in SafransaucE mit Trüffel. Mit einem Glas Rotwein und Wasser 19 Euro. Da habe ich sogar in Polen schon teurer und schlechter gegessen. Dann kam die Nacht am Parkplatz. Anstvvor Bösewichten hatte ich nicht aber Angst wieder verpackt zu werden. Deshalb hab ich sehr schlecht geschlafen und bin auch schon um 5 Uhr aufgewacht. Ich beschloss rasch aufzubrechen um einmal vom Parkplatz und auch vorm morgentlichen Verkehr aus der Stadt zu kommen. Das Frühstück würde ich unterwegs einnehmen. Dazu fand ich dann auch einen netten Parkplatz an der Schnellstraße. Dann steuerte ich den Reiterhof an. Diesen hatte ich mir im Internet herausgesucht da er wunderbar beschrieben war. Aber dann…..4 km vor dem Ziel schickte mich das Navi in den Wald. Zwei vorgeschlagen Wege habe ich verweigert und mit Google Maps einen anderen gesucht. Dieser war jedoch mehr wie abenteuerlich. Da es ein Hohlweg war konnte ich nicht mehr zurück. diesen Weg würde ich in Österreich nicht einmal mit meinem Suzuki Allrad fahren. Die Äste der Bäume schleiften über mein Autodach. Ich habe ja doch eine Höhe von 2,60 m. Ich betete dass nichts heruntergerissen wurde und dass kein dicker Ast quer in niedriger Höhe quer stand. Die 3 km waren die längsten meines Lebens. Zurück konnte ich ja nicht mehr. Dann kam ich endlich an. Erschöpft und müde. Dann die nächste Enttäuschung. Kein Campingplatz, eher ein Reitercamp für junge Mädels. Die Begrüßung war dürftig ich stand alleine auf einer Pferdewiese. Der See war nur über eine „leit‘n“ zu erreichen und auf den Hof durfte ich Shila nicht mitnehmen da drei eigene Hunde ihr Revier verteidigten. Mit dem Reiten war es auch nicht sicher da der Tierarzt kam. Ev am Abend. Nachdem ich extrem müde war versuchte ich etwas zu dösen. Mittags versuchte ich die Umgebung zu erkunden. Kanufahrern war unmöglich. Spazieren mit Shila auch. Ich traf spontan meine Entscheidung hier nicht zu bleiben. Im Reiseführer fand ich einen Wohnmobil-Stellplatz in Sorkwity. Bein rausfahren entschied ich mich für eine andere Abzweigung und dieser Weg war deutlich besser. In Sorkwity war ich dann wieder am suchen. Als ich den Platz endlich gefunden hatte fand ich ihn auch nicht sehr einladend. Kurzerhand entschied ich mich wieder zum Camping Galinda zurückzufahren. Es war die beste Entscheidung. Es ist mit Abstand der schönste Platz in den Masuren. Es wäre wie heimkommen. Am Eingang begrüßte uns der Galindahund, er hatte schon beim ersten Besuch ein Auge auf Shila geworfen. Diesmal konnte ich mich direkt an den See stellen. Und nach einem hervorragendem Fisch mit Salat (ich hatte unterwegs noch eingekauft) habe ich unser Boot noch startklar gemacht. Und dann sind Shila und ich noch in die Abendsonne gepaddelt. Die Rühe, das schaukeln der Wellen, das Gezwitscher der Vögel…. all das entschädigt für diesen schwierigen Tag.
Mittwoch 27. 6. 2018
Heute ist relaxen angesagt an diesem wunderschönen Ort. Das Frühstück mit Blick auf den See, Sonnenliegen, lesen, kochen, Boot fahren am See, Hunde spazieren… einfach die Seele baumeln lassen. Am Abend kommt noch ein Wohnmobil und wie sich herausstellt sind beide such Ärzte und wir haben eine ähnliche Einstellung zum Leben. Bei einem Glas Wein haben wir viele Gedanken ausgetauscht bevor und die Gelsen ins Bett getrieben haben
Donnerstag 28. 6. 2018
Gestern Abend war ich unvorsichtig und musste vorm einschlafen noch gefühlte 1000 Gelsen erschlagen bevor es ruhig wurde im Bus. 😬. Schade dass ich schon langsam wieder zurück muss. Das Wetter ist herrlich und ich hätte gerne noch mit Anke und Steffen die Kanutour auf der Kryttynia mitgemacht. So geniese ich noch den Vormittag am Wasser bevor ich mittags diesen wunderschönen Ort verlasse. Nach langem hin und herüberlegen werde ich doch Warschau besuchen. Die Campingplätze sind alle weit außerhalb und sind dh für einen abendlichen Stadtbummel mit Shila nicht ideal. Ich entscheide mich für einen bewachten Parkplatz gleich unterhalb der Altstadt. Aber zuerst mache ich noch einem Abstecher nach Wojnowo zur Kirche der Altgläubigen. Es ist eine Abspaltung der russisch -orthodoxen Kirche. Diese hat 1650 stattgefunden weil sie verschiedene Reformen nicht mitmachen wollten und sie siedelten sich in Ostpreussen an.
Danach ging es 4 Stunden wieder auf einer Baustellen-Rallye nach Warschau. Ich hoffte dass es keinen Feierabendstau gibt und wirklich kam ich relativ leicht ins Zentrum. Die Einfahrt des Parkplatzes musste ich erstmals suchen, aber auch das funktionierte gut. Der Platz liegt zwar neben einer Durchzugsstrasse und ist deshalb sehr laut aber er liegt wunderbar zentral. Dafür ist der Preis sehr hoch. 30 Euro für eine Nacht parken. Ich hatte auch schon einen riesigen Hunger und so erklommen wir gleich die Stufen zur Altstadt. Der Marktplatz ist wirklich zauberhaft und nachdem Shila am Brunnen getrunken hatte suchte ich mir dort ein Lokal um in der Sonne das Essen zu genießen. Die Ente war hervorragend aber leider etwas wenig. Ich habe noch nie 25 Euro für ein Essen bezahlt (schon gar nicht in Polen) und bin dann noch immer hungrig aufgestanden. Aber was soll’s, diese Lücke konnte ich mittels der herrlichen Eissaloons rasch wieder schließen. Und Warschau hat mich dann wirklich positiv überrascht und ich bin froh doch hierher gekommen zu sein. Die Stadt wirkt lebendig aber entspannt. Viele tolle Cafés, Bars und Restaurants, Straßenkünstler, Maler, Musiker. Wunderschöne Gebäude, stille Gässchen, Antiquitätenläden und der wunderschöne Wasserpark. Das flanieren macht Freude. Zwei Plätze musste ich leider auslassen da sie zu Fuß zu weit weg waren. Dazu hätte ich die Metro nehmen müssen was mit Shila aber schwierig war. Den Warschauer Kulturpalast (ein im sozialistischen Klasizissmus 1950 erbautes 237 m hohes Gebäude. (Immer noch das höchste in Polen). Und das Warschauer Ghetto. Vor der Naziinvasion lebten in Warschau schon 360000 Juden. Während der Naziherrschaft wurden auf 5 km2 500000 Menschen zusammengepfercht. Hier fand 1943 auch der Warschauer Aufstand statt um sich gegen die Deportierung in die Vernichtungslager zu wehren. Nach 4 Wochen wurde er niedergeschlagen und das Ghetto dem Erdboden gleichgemacht.
Aber eine wichtige Tochter Warschaus darf man nicht vergessen. Marie Curie wurde hier geboren.
Freitag 29. 6. 2018
Nach einer erstaunlich gut durchschlafenen Nacht am Parkplatz weckt mich die Morgensonne. Mein Bus ist schalldichter als ich geahnt habe, da ich die Straße kaum wahrgenommen habe. Nach dem Frühstück ordne ich mich in den Morgenverkehr ein und fahre doch glatt am Kulturpalast vorbei. Warschau ist auch mit dem Verkehr relaxt. Das begreife ich erst nachdem ich Krakau erlebt habe. Google berechnete 3 Stunden für die Strecke. Real benötigte ich fünf, davon fast eine Stunde für die 10 km durch Krakau. Irgendwie erinnert mich der Verkehr an Linz. Dann kam ich endlich am Campingplatz Adam an. Irgendwie war er bei weitem nicht so lauschig wie er angepriesen wurde. An der Rezeption wurde mir erklärt dass ich ohne Reservierung keinen Platz erhalte obwohl er nicht so voll war. Vermutlich wollen sie keine Hunde. Ich würde zum Campingplatz Smok 1,5 km weiter verwiesen. Auch da war die Begründung eher kühl, aber der Platz ist sehr gemütlich; mit vielen Bäumen. Nachdem wir uns eingerichtet hatten und ich geduscht war, brachen wir nach Kraksu auf. 100 m weiter war eine Bushaltestelle und der Bus kam gerade. Ich stieg mit Shila ein da ich nur kurz Zeit hatte zu klären dass der Bus Richtung Zentrum fährt. Kaum war ich im Bus schrie der Fahrer mich an, deutete auf ihrgend ein Schild. Aus seinen Gesten konnte ich mir zusammenreimen dass er meinte ob ich es nicht gelesen habe, dass Hunde einen Maulkorb tragen müssen. Ich deutete ihm dass ich eh einem mithatte und Zug ihn Shila über. Dann kam der Stress mit dem Fahrschein. Mit Hund an der Leine, bei jeder Kurve hin und hergeschleudert sollte ich en Automaten bedienen. Und das war nicht wirklich einfach. Lesen ohne Lesebrille und dann noch alles auf Polnisch. Ein sehr netter Mann half mir dann glücklicherweise weiter und bot mir sogar seinen Sitzplatz an. Er hatte die Schreierei des Fahrers mitbekommen. Nach dm Umsteigen in die Straßenbahn (auch das hat er mir erklärt) sagte ich zu ihm „thank you for your help“ und er meinte nur „welcome. Dann schlenderten wir durch die Altstadt, weiter ins Judenviertel und ehemaligem Ghetto und schließlich zur 3 km entfernten Fabrik von Oskar Schindler. Dieser mutige Mann hat viele jüdische Menschen vor der Deportation nach Auschwitz bewahrt. Von dort wollte ich mir ein Taxi nehmen um zurück zu fahren. Shila war schon etwas erschöpft. Aber auch das gestaltete sich nicht reibungslos. Der erste Taxifahrer verweigerte die Fahrt vermutlich wegen Shila, aber der zweite war ein Hundefreund und während der Fahrt musste ich natürlich auch Fotos seiner beiden Hunde bewundern. Abschließend ist mein subjektiven Eindruck. Krakau empfinde ich wie Salzburg. Enthusiastisch immer empfohlen muss man es natürlich gesehen haben. Und ja es ist ein schöne Stadt. Aber einmal reicht. Warschau dagegen hat mich wesentlich mehr beeindruckt obwohl viele Menschen sie eher negativ beschrieben haben.
Samstag 30. 6. 2018
Nachdem Frühstück bin ich aufgebrochen um nach Brünn in Tschechien zu fahren. Ich werde also heute Polen verlassen. Diesmal habe ich erstmals seit 14 Tage wieder fast durchgängig Autobahn. Und erstmals auch zwei Mautstellen wo ich jeweils 10 zloty bezahle (insgesamt 5 Euro). Auf der Fahrt denke ich über Polen nach. Es ist ein spannendes Land und durchaus eine Reise wert. Es ist modern und abwechslungsreich. Das preisliche Niveau liegt nur marginal unter dem der EU. Die Straße sind noch vorsindflutlich aber es wird extrem gebaut. Für nächsten Jahre wird sich düsen Baustellen-Rallye nicht ändern . Die Polen selbst sind etwas verhalten großteils aber sehr hilfsbereit aber manchmal durchaus auch grob. Polen ist außerhalb Italiens das Land der Eiscremes. Lody heißt es hier, ist überall zu bekommen und ist von hervorragender Qualität. Von mir als Eiscreme Junkie ein absolutes plus. Die Städte in sind entspannt, man fühlt sich sicher (auch als Frau alleine). Ich sehe keine Bettler, Obdachlose, herumlungernde Menschen, logischerweise keine Flüchtlinge, sehr wenig verschleierte Frauen, kaum alkoholisierte Menschen auf der Straße. Alles in allem eine sehr entspannte Stimmung. Dies alles wird mir bewusst als ich in Brünn durch die Straßen spaziert bin. Besonders schön habe ich die Masuren empfunden. Alles in allem besteht kein ersichtlicher Grund, dass ein Pole seine Heimat aus wirtschaftlichen Gründen verlässt.
Bevor ich den ruhigen Campingplatz Hana außerhalb von Brünn ansteuere mach ich noch einen Stopp in der Stadt, als zweitgrößte Stadt Tschechiens war sie für mich durchaus interessant. Aber kein Vergleich mit den Städten die ich die letzte Tage gesehen habe. Am Platz ist ein netter Markt und dort gibt es auch einen originellen Eisbus-Stand mit ebenso originellen Eissorten. Ich nehme Betgamotte, Avocado und Guave. Auch sehr originell sind die mobilen Kafi-wägen.
Der Campingplatz ist sehr nett an einem Fluss und in der Nähe eines kleinen Dorfes gelegen. Shila und ich machen uns auf den Weg um einzukaufen und essen zu gehen. Das Dorfgeschäft hat alles was man braucht. Ich habe noch nie soviel Waren auf so engem Raum gesehen. Der lokale Wein wird in Plastikflaschen abgefüllt.
Sonntag 1. Juli 2018
Der letzte Tag meiner Reise. Nach dem Frühstück mache ich noch einen Abstecher zur Burg Veveri in der Nähe von Brünn. Sie stammt aus dem 13. Jhd. Nicht nur ich sondern auch Winston Churchill war hier (er sogar dreimal wie eine Tafel erklärt)
Über schmale Strassen fahre ich dann nach Telc eine kleine Stadt in Südmähren. Sie steht mittlerweile unter Unesco Weltkulturerbe und ist wirklich bezaubernd mit ihren netten Häusern im Zentrum. Die historische Innenstadt diente immer wieder für Filmaufnahmen. Dort wurde z.b. 1978 der Film Woyzeck von Werner Herzog gedreht.
Ich bin wieder gut nach Hause gekommen und freue mich schon auf meine nächste Reise Ende August. Da geht es dann über die Balkanroute (Slowenien, Kroatien, Bosnien, Montenegro nach Albanien). Diesmal werde ich aber nicht die Küstenstraße wählen sondern mehr das Hinterland entdecken.