10. 12. 2019
Eine wunderbare ruhige Nacht auf dem familiären Campingplatz in einem Olivenhain, und ich schlafe bis 9:00. Dann endlich wieder mal Duschen und Haare waschen, Toilette entleeren und Wasser auffüllen. Das Wetter ist herrlich. Wenn ich nicht zu faul wäre Tisch und Stühle rauszuräumen, könnte man heute im Freien frühstücken.
Heute soll es abends zum Mustang Country Club nach Saint Victoret gehen. Per Facebook habe ich mein Kommen angekündigt. Ich überlege heute Autobahnen zu meiden und über das Hinterland Richtung Marseille zu fahren. Am Weg dorthin soll es noch einen tollen Wasserfall geben. Für 110 km brauche ich 3,5 Stunden!!! Wunderschöne Landschaft aber irgendwann wird es anstrengend. Am Wasserfall machen wir Pause. Ich koche mir ein Mittagessen. Danach spazieren wir zum Wasserfall runter. Shila rennt gleich Richtung Bach der ruhig dahin fließt. Da sie nicht kommt schreie ich und höre nur ein leises fiepen. Leichte Panik steigt hoch. Ich suche das Ufer ab und irgendwann sehe ich sie endlich. Sie hockt am Ufer im Wasser und kommt scheinbar nicht hoch. Ich klettere runter und befreie meinen Hund. Anfangs schaut es aus als wenn sie verletzt wäre, aber rasch rennt sie wieder normal weiter. Ich glaube sie wird wirklich alt.
Um 18:00 soll ich in Saint-Victoret sein. Nun wird dir Zeit wirklich knapp. Nochmals 2 Stunden Fahrt für weitere 100 km und dann noch Stau rund um Marseille. Um Punkt 18 Uhr komme ich an aber finde das Lokal nicht, dafür einen Parkplatz. Ich quetsche mich in eine Parklücke und mache mich zu Fuß auf den Weg. Um 18:30 komme ich an und werde herzlich begrüßt. Sofort bin ich mitten im Geschehen. Obwohl ich kein Wort französisch spreche bemühen sich alle mit englisch an. Die Trainer waren erst kürzlich in Spanien im renegade und El barn und haben einige Tänze mitgebracht. Vier werde ich heute lernen. Alle versuchen mich zu unterstützen, damit ich trotz Sprachbarriere gut mitkomme. Ich bekomme noch ein Shirt vom „Mustang Country Club“ geschenkt, werde mit Musik und Tanzschritten versorgt und darf am Parkplatz des Trainingslokals über Nacht stehen bleiben. Die neuen Tänze sind.
Desirable von Chrystel Durand
Welcome Home von Adriano Castangnoli
Sweet Feeling von Montse “Sweet“
Good Adventure von Manu Santos and Leo (ein französischer Choreograf)
11. 12. 2019
Obwohl über meinem Kopf die Einflugschneise des Flughafens von Marseille liegt, habe ich am Parkplatz des Trainingslokals erstaunlich gut geschlafen. Shila ist auch kaum aus dem Bett zu bringen.
Heute soll es 80 km in die mittelalterliche Stadt Avignon gehen. Die Strecke führt mich wieder auf Nebenstraßen und durch Dörfer mit tausenden Temposchwellen, über die ich darüberrumple (ich hoffe meine Stoßdämpfer halten das aus?), in 1:45 min ans Ziel. In Avignon staut es, aber das gibt mir die Möglichkeit, die imposante Stadtmauer ausführlich zu betrachten. Ich finde einen Platz auf dem fast leerem Campingplatz la Bagatelle, der nur 10 min Fußmarsch von der historischen Altstadt entfernt liegt. Mit Regenschirm und warm eingewickelt machen wir uns auf den Weg. Gestern noch perfekte 18 grad ist die Temperatur auf 7 grad gesunken. Man taucht wirklich in eine andere Welt ein, hinter den dicken Mauern. Manchmal hat man das Gefühl ins Mittelalter zurückversetzt zu sein. Der Papstpalast ist wirklich imposant. Vor dem wirklich starken Regenguss sind wir glücklicherweise wieder zurück im warmen Wohnmobil und genießen einen ruhigen Nachmittag. Abends ist wieder arbeiten angesagt. Heute geht es besser da ich mir einen Notizblock und heute in Avignon auch eine Funkmaus mit Adapter besorgt habe. (Irgendwas vergisst man immer!)
Ein kurzer Diskurs ( gekürzt aus Wikipedia)
Da Avignon von 1309 bis 1376 – und während des nachfolgenden Abendländischen Schismas – Papstsitz war, trägt die Stadt den Beinamen „Stadt der Päpste“. Die Altstadt von Avignon mit ihren prächtigen, mittelalterlichen Häusern ist von einer intakten und imposanten Befestigungsmauerumgeben. Die Altstadt mit dem gotischenPapstpalast(Palais des Papes) aus dem 14. Jahrhundert, der Bischofsanlage, dem Rocher des Doms und der berühmten Brücke, der Pont Saint-Bénézet, zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Diese ist durch ein Volkslied in aller Munde.
Wikipedia