Freitag 28. Juni 2019
Das Internet reicht auch heute morgen nicht um Bilder hochzuladen. Es ist sonnig aber der Wind geht ordnetlich und bringht immer wieder kühle Luft aus dem Norden. Also kein Badetag. Dennoch gönne ich mir mein morgenliches Erfrischungsbad. Das Wasser ist wärmer als die Luft heraußen. Nach dem Frühstück brechen wir mit dem Rad zu unserer Erkundung auf. Ich fahre auf gut ausgebauten Radweg – zwar der Strasse entlang aber doch ganz angenehm Richtung Suwalki. Am Weg nach ca. 12 km sollte die Nationalpark Information und ein kleines Museum sein. Am Weg stelle ich fest, dass ich mein Radschloss schon wieder vergessen habe. Dort angekommen erklärt mir die Dame, dass ich auf jeden Fall ein Nationalpark-Ticket um 5 Zloty kaufen muss. Und 3 Zloty kostet das Parken mit dem Fahrrad. Verrückt aber egal, ich frage sie ob ich Fahrrad und Hund neben ihrem Häuschen im Schatten parken darf. Sie und Shila werden schon gut auf mein Rad aufpassen während ich mir das kleine Museum ansehehe. Es besteht nur aus einem Raum aber man kann Bakterien und Mikrooranismen des Sees durch ein Mikroskop betrachten, die Fische die sich im See tummeln auf einer Tafel betrachten, ausgetopfte Tiere des NP bestaunen und eine Baumscheibe eine 1850 geplanzten Baumes bestaunen. Danach entscheide ich doch nicht in die Stadt weiter zu fahren sondern den Radweg durch den Nationalpark zu wählen. Ich bin mir immer unsicher ob ich da mit meinem Hundehänger durchkomme. Aber die Wege sind wunderbar ausgebaut und so radle ich ganz alleine durch Wald und Flur. Shila läuft ein großes Stück selbst bis ich sie die letzten 5 km wieder in den Hänger verfrachte. Das Wetter ist irgendwie herbstlich. Sonnig aber es geht ein kühler Wind. Den Nachmittag verbringe ich lesend. Um 16 Uhr starten wir dann zu einer Schifffahrt auf dem See. Ich bekomme als einziger nicht polnischer Gast, die Erklärungen auf Englisch. Der See ist der 10. Größte Polens. über 70 m tief und das Wasser hat Trinkwasserqualität. Außerdem ist Johannes Paul II bei seinem Besuch 1999 genau auf diesem Schiff mitgefahren. Wir halten in Gedenken an Ihn auch genau an der Stelle wo er gehalten hat. Und natürlich muss ich den Pope-Cake probieren. Eine gut schmeckende Cremeschnitte. Für den Papst kann man schon mal die Regeln brechen. (ist halt nicht Low carb diese süße Sünde). Abends gibts nochmals Fisch, diesmal eine Schleie. Auch dieser Fisch schmeckt hervorragend. Das Restaurant hier ist wirklich hervorragend.
Spannend ist auch, dass die Region Suwalki die erste Region im Osten ist, wo es keinen deutschen Einfluss mehr gab. Dafür ist die Region sehr Litauisch geprägt. Dies erkennt man stark an der Architektur der Häuser.
Samstag 29. 6. 2019
Heute Nacht haben mich Magenkrämpfe und Übelkeit mehrmals geweckt. Irgendwas muss ich mir eingefangen haben. Zum Glück habe ich alles wichtige dabei, Omnibiotic 10 und Reise, Andographis und Panaceo und ein Pantoloc (ein wenig Schulmedizin darf es auch sein). Irgendwie bin ich dann auch noch schusselig und unkonzentriert, auf jeden Fall schaffe ich es auch noch mir mit dem Messer tief in meinen linken Zeigefinger zu schneiden. Es blutet wie die Sau und bald weiß ich nicht mehr ob mein Bauch oder mein Finger mehr weh tut. Nachdem ich mich so halbwegs stabilisiert und die Blutung gestillt habe (mein Kreislauf ist auch nicht der Beste), beschließe ich dennoch aufzubrechen. Mal schauen wie weit es geht. Es liegen ja doch noch einige Kilometer vor mir. Nachdem ich 100 Zt 24 Euro für 2 Nächte bezahlt habe fahre ich Richtung Süden. Es geht ganz gut. Hunger habe ich keinen also fahre ich durch. Leider haben mir einige Baustellen doch noch eine Fahrzeitverlängerung von 1,5 Stunden beschert. In solchen Situationen spielen leider mein Navi und Google Maps verrückt. Um 17:30 treffe ich ziemlich müde in Kazimierz Dolny ein. Meine Idee noch weiter 2,5 Stunden zu einem Campingplatz an einem Badesee zu fahren, verwerfe ich in dem Moment als ich beim Parkwächter 15 Zt 3,50 Euro zahle und er mich darauf hinweist, dass ich dafür bis morgen früh parken darf. Er ist sehr voll, ch werde aber nett eingewiesen. Der Parkplatz liegt am Rande der Altstadt und direkt am Damm der Weichsel. Shila freut sich über einen netten Spaziergang am Ufer. Der Ort ist im Reiseführer als Künstlerdorf mit einer netten Altstadt beschrieben. Was ich nicht wusste, dass gerade heute Abend ein Fest stattfindet. Überall Musik, Strassenkünstler, ein rießiger Markt mit Kunsthandwerk, Flohmarkt und Ramsch, alles bunt gemischt. Dazwischen Gruppen in Trachten. Der Ort ist bezaubernd. Ich wandere durch, zur Burg hinauf (auf die Endbesteigung verzichte ich – mein Kreislauf und meine Füße sind immer noch ziemlich wackelig), ich lasse mich treiben, setzte mich immer wieder zu verschiedenen Musikgruppen an den Straßenrand. Was mich als Eis-Junkie besonders beeindruckt ist, dass es in dieser kleinen Stadt mindestens 10 Eissaloons gibt. Da ich immer noch nichts gegessen habe und obwohl es überall die wunderbares zu Essen gäbe ist mein Appetit noch nicht zurückgekehrt. Aber ein Eis geht immer. Kühle Speisen sollen ja bei Entzündungen gut tun. Ein zweites ging auch noch. Die Polen können feiern, singen und tanzen und Eis machen. Dabei stehen sie den Südländern um nichts nach. Dann wird leider die Erschöpfung immer stärker und ich schlendere zum Parkplatz zurück. Ich gehe früh schlafen und höre zwar dazwischen immer wieder laute junge Leute, schlafe aber dennoch gut bis früh um 7:30. Leider ist mein Wasser schon wieder nur ein Rinnsal. Ich kontrolliere die Pumpe, kann aber nichts problematisches entdecken. Wasser ist auch genug drinnen. Tja irgendwie werde ich die nächsten Tage schon überstehen. Am Dienstag habe ich einen Termin beim Händler in Wien.
Sonntag 30. Juni 2019
Ich fahre nach dem Frühstück noch die 2 Stunden zum Campingplatz. Da möchte ich den heutigen heißen Tag verbringen. Er liegt direkt an einem Badesee. Ich erwische den letzten Schattenplatz. Die Aussicht ist perfekt. Das Baden leider nicht so sehr. Man muss ein Stück zum offizellen Badeplatz gehen. Dort ist ein kleiner Bereich eingezäunt wo man schwimmen kann. Leider ist der Untergrund selbst in diesem Bereich mit Pflanzen verwachsen und das behindert das Schwimmen und ist nicht sehr angenehm. Aber zum Abkühlen reicht es durchaus.