6. Dezember 2019
Der Abreise Tag ist immer stressig. Fünf Wochen on Tour. Da gehört noch viel organisiert und geplant. Mein erster Weg führt mich am Nachmittag zu Günter. Glücklich wer solche Freunde hat. Er hilft mir Kühlerfrostschutz Und Scheibenflüssigkeit nachzufüllen. Dann bekomme ich noch seinen hervorragenden Speck zum verkosten.
Wie kann man als Linedance Süchtige so eine Reise beginnen. Mit tanzen natürlich! Ich treffe mich mit Theresa und Johanna im Ghost City Saloon in Haag. Kurz vor Eintreffen fahre ich bei einem Feuerwehreinsatz vorbei. Eine Auto wird geborgen. Es ist nebelig und finster. Ich denke noch „ hoffentlich ist es nicht jemand der auf das Fest gefahren ist“ . Als ich ankomme, erfahre ich dass es Hilde war. Ein aufatmen, dass sie nicht schwer verletzt ist. Aber traurig, dass sie nicht dabei ist. Johanna macht sich super beim tanzen und auch Theresa kann einige Tänze mittanzen. Ich stelle fest, dass man auch mit einem Repertoire von 7 Tänzen getanzt zu verschiedener Musik durchaus ins schwitzen kommt. Aber auch mit Andi und Vera kann ich ein paar Catalan Tänze tanzen. Johanna wird von den Linedancern ganz lieb aufgenommen und Berd bringt ihr ganz spontan den Neon Moon Ca Ca bei.
7. Dezember 2019
Nach einer unruhigen, Schlaf-unterbrochenen Nacht (Regen und Sturm) und einen guten Frühstück geht es nun Richtung Süden. Eine Stop beim Bankomaten und beim Hofer (Klopapier vergessen) in Ampfelwang bevor ich über die Tauern-Autobahn nach Codognè fahre. Rund um Salzburg ist das Wetter fürchterlich aber dann wird es immer besser. In Italien fahre ich praktisch in den Sonnenuntergang. Um 16:30 komme ich in Codognè an. Finde auch rasch die D&B discothek und am Parkplatz davor richte ich es mir gemütlich ein.
die beiden Choreografen Pol Ryan und David Villellas
8. 12. 2019
Auch diese Nacht war schlaftechnisch etwas durchwachsen. Grundsätzlich ruhig aber ich stand direkt neben dem Zaun einer Villa. Und die Hunde dort und in der Umgebung und alles Hähne rundherum haben einen Höllenlärm veranstaltet. Nur Shila hat sich in die Aufregung nicht eingeschaltet. Der Morgen begrüßt uns mit strahlend blauem Himmel und nach dem Frühstück machen wir noch einen gemütlichen Morgenspaziergang. Dann geht die Fahrt weiter nach Turin. Um 16:30 erreiche ich den Parkplatz an einem Park der am Po liegt. Hier sollte ich die Nacht verbringen können. Ich stehe zwar etwas schief, aber Campingplatz oder Stellplatz habe ich nicht gefunden. Dann wandern wir den Po entlang Richtung Zentrum. Insgesamt werden es 10 km Fußweg heute werden. Am Weg gerät Shila in einem Jagdtaumel, denn zuerst entdecken wir eine riesige Bisamratte und dann wuselten unzählige Eichhörnchen herum, die den Leuten aus der Hand fressen. Und sie darf nicht hinterher. Scheiss Hundeleben.
Turin besticht durch seinen schönen großen Platz mit den Arkaden. Dort gibt es Cafés und Händler bieten ihre wahren an. An einem Stand erstehe ich Um 18 Euro einen Ledergürtel, denn diesen habe ich vergessen und die Hose rutscht. In einem Café trinke ich im Freien einen Cappuccino + Kuchen gemütliche dank Heizschwammerl). Dann hatte ich eigentlich vor in einem Lokal wo sie in einem antiken Pizzaofen die Pizzen backen, eine solche zu verkosten. Aber leider hätte ich da bis 19:30 warten müssen, Bus das Lokal öffnet. Also geht es wieder hungrig zurück in meinen Bus. Es wird wieder selbst gekocht, low Carb natürlich, wieder nix mit sündigen. Aber meine mexikanischen Wraps sind hervorragend. Bei einem Glas Roten Veltliner mache ich es mir im womo gemütlich.
9. 12. 2019
Ich habe am Parkplatz von Turin eine erstaunlich ruhige Nacht verbracht. Da er ab 8 Uhr gebührenpflichtig wird, habe ich mir heute den Wecker gestellt. Nach einem morgendlichen Spaziergang im Park wurde ein Ticket gelöst (obwohl ich glaube dass hier niemand kontrolliert), aber so konnte ich dann noch entspannt Frühstücken.
Danach geht es erstmals durch den Montag Morgenstau Richtung Süden. Das Wetter ist herrlich. Ich wähle die Route über die Berge.
Vernante mache ich einen Zwischenstopp. Hier hat der Illustrator von Pinocchio 🤥 gelebt und das kleine Dorf wurde zu einem Open Air Museum. Kaum ein Haus wo keine der zahlreichen Illustrationen an der Fassade prangt.
In Vernante lag schon etwas Schnee, aber je weiter ich in die Berge komme desto mehr wird es. Die Straßen sind trocken aber seitlich türmen sich Schneewände bis über einen Meter. Selbst auf den Dächern liegt noch reichlich Schnee. Oben am Pass, fahre ich durch einen abenteuerlichen, einspurigen Tunnel auf die französische Südseite. Hier ist gar kein Schnee mehr zu sehen.
Die Straße führt durch kleine Dörfer. Diese sind immer mit mehrere hohen Bodenschwellen ausgestattet. An ein rasches Vorwärtskommen ist nicht zu denken. Aber landschaftlich ist es beeindruckend. Dann plötzlich ist das Meer da. Von Nizza führt die Autobahn durch Monaco nach Cannes. Immer wieder hat man einen wunderbaren Ausblick auf die Küste. Die Temperatur ist mittlerweile auf 17 grad gestiegen.
Ein wenig Stress gibt es mit der Autobahnmaut. Die Terminals wo man mit Karte oder bar bezahlen kann haben eine Höhenbegrenzung von 2 m. Dort wo ich durchpasse kann ich nicht bezahlen. Notfallknopf, Diskussion auf englisch ist möglich, telefonische Durchsage der Kreditkartendaten, dann öffnet sich der Schranken. Beim zweiten Mal wieder das selbe, keine Ahnung wo ich durchfahren darf, aber diesmal habe ich zufällig Glück, denn an diesem Terminal kann man dann doch mit Bankomatkarte zahlen. Zu den horrenden Mautgebühren kommt noch der Stress mit der Bezahlung. Nervig. Am frühen Nachmittag erreiche ich Grasse. Die Stadt des Parfüms. Wer „Das Parfüm“ von Patrik Süskind gelesen hat, muss fast hier halt machen. Ich finde trotz den im Reiseführer beschrieben Schwierigkeiten, dank meines kleinen Autos, doch einen Parkplatz am Fuße der Altstadt. Dann gehts bergauf. Shila ist auch ganz in ihrem Element in der Stadt der Düfte.
Ich möchte heute endlich wieder auf einen Campingplatz wo ich mich duschen, entsorgen und Wasser auffüllen kann. Die 17 km erscheinen am Routenplaner kein Problem. Nur ist die Straße gesperrt und die Umleitung entpuppt sich als mittlere Katastrophe. Zum Glück habe ich schon Albanien fahrttechnisch überstanden und so komme ich doch noch müde und erschöpft am Campingplatz an. Heute muss ich ja noch arbeiten. Ein paar Beratungen warten auf mich.