Freitag 26. 10. – Dienstag 30. 10. 2018
Am Freitag breche ich wieder mit Shila und meiner „Emma“ auf Richtung Slowenien. Über Bruck an der Mur ( Kurzbesuch bei meiner Mutter) geht es in die Therme Moravske Toplice. Dort treffe ich mich einigen lieben Menschen die ich in Albanien kennenlernen durfte. Ich bin auch schon zum zweiten Mal in diesem Jahr hier.
Nach einigen Tagen relaxen im schwarzem Wasser der Therme Moravske Toplice fühlt sich meine Schulter schon etwas leichter an. Aber auch die entspannte Stimmung mit den Abcampern, besonders aber die Spaziergänge mit Rudi und Amigo, die Saunagänge mit Rudi, und die abendlichen Bäder mit Christian haben zur Entspannung beigetragen.
Mittags ist es oft so warm, dass ich wirklich entspannt im Bikini in der Sonne liegen konnte.
Am Montag Nachmittag haben Christian und ich einen Abstecher in die City nach Murska Sobota gemacht. Der Park ist wunderschön, die Kirche interessant (evangelische Kirche mit einem Bild von M. Luther in den Glasfensterrosetten. Die Gegend hier scheint protestantisch zu sein. Sonst gab die Stadt (außer einem Eis) nicht viel her. Deshalb konnte ich Christian überreden nach Jeruzalem zu fahren.
Jeruzalem ist das Zentrum der Weinkultur. Sie hat 31 Einwohner.
Der Ort wurde im 13. Jahrhundert von deutschen Kreuzrittern gegründet, die aus dem Heiligen Land kamen. Sie ließen in Jeruzalem in den Jahren 1652–1717 die Kirche der schmerzhaften Gottesmutter (slowenisch Cerkev Žalostne Matere božje) anstelle einer früheren Kapelle erbauen.
Das Altarbild mit der Gottesmutter und dem Jesuskind auf dem Schoß stammt aus dem späten 17. Jahrhundert und ist die Kopie eines Gemäldes, das die Kreuzritter aus Palästina mitgebracht haben sollen. Die Kirche wird umgeben von einem großzügigen Kirchgarten und einem Park.
Die weiträumige Landschaft wird durch die Weingärten geprägt, die zum größten Teil in Familienbesitz und damit teilweise schon mehr als 100 Jahre alt sind. Angebaut und gekeltert werden vor allem Weißweinsorten wie Šipon, Chardonnay, Welschriesling, Gelber Muskateller und Muskat Ottonel.
Wir haben in der Vinothek neben der Kirche einen sehr netten Mann angetroffen, der ins etwas in die Weine der Region eingeführt hat und uns einige Kostproben offeriert hat. Danach sind wir noch zum nahe gelegen Wirtshaus gewandert unabhängig dort noch ein Achterl Sipon (der typische Wein der Region) und eine Pilzsuppe genossen.
Dienstag 30. 10. 2018
Nach einem Morgenspaziergang mit Shila, einem Bad im schwarzen Wasser und nich etwas Sonne tanken auf der Liege, breche ich mittags auf Richtung Ljubljana. Die Fahrt ist sommerlich (ich brauche die Kühlung) und angenehm. Als ich jedoch Ljubljana erreiche ist es regnerisch und stürmisch. Ich habe vor auf dem Parkplatz der Gostilna Livada zu nächtigen. Es ist kostenlos wenn man dort isst. Ich bin ohnehin schon hungrig und so beschließe ich das stürmische Wetter mit einem guten Essen auszusitzen. Und wirklich als ich eine Stunde später satt und zufrieden zahle, kommt die Sonne raus. Zu Fuß machen Shila und ich uns auf den Weg um einen ersten Eindruck von Ljubljana zu bekommen. Die Stadt ist sehr grün, sehr jung und trendig. Schöne alte Häuser, Promenade, nette Geschäfte und schicke Lokale. Das Licht ist heute einzigartig und so habe ich versucht ein paar Impressionen mit der Camera einzufangen. Jetzt sitze ich in meinem Bus, der Regen prasselt wieder aufs Dach, aber es ist schön warm und ich habe Zeit bei einem Glas Wein meinen Blog zu schreiben.
Mittwoch 31.10.2018
Ich habe gut geschlafen auf meinem Parkplatz. Nach einem ausgiebigen Frühstück fahre ich in die Innenstadt. Ich habe vor das Museum der Illusionen zu besuchen. Leider haben sie ein Problem mit dem Schlüssel und so geht sich ein Morgenspaziergang zur Drachenbrücke noch aus bevor der Schlüsseldienst die Tür öffnet.
Das Museum ist klein und fein und wirklich sehr interessant.
Im Museum der Illusionen erkennt man die Grenzen der eigenen Wahrnehmung. Hier ist Relativität etwas, was man Wortwörtlich erleben kann. Nach dem Besuch des Museums wird man vielleicht etwas vorsichtiger sein mit der Überzeugung, ganz sicher alles richtig erlebt und gesehen zu haben. Vieles gaukelt uns unser Gehirn vor und manches was wir für real halten, entpuppt sich plötzlich als Trugbild.
Das Museum bietet rund 40 Ausstellungstücke, optische Illusionen und Hologramme an. Kleinere Installationen wie der Spiegel der Wahrheit, Rubins Vase, das hohle Gesicht von Albert Einstein usw. sind zu sehen. Bilder und Hologramme verändern sich, scheinen anderswo auf und verschwinden vor Ihren Augen.
Einige spannende Räume laden zum experimentieren ein.
Der Antigravitationsraum, in dem alles, dem Schein nach, dem Gravitationsgesetzt trotzt.
Der verdrehter Raum, in dem alles um 90 Grad verdreht ist.
Der unendlicher Discoraum. Der
Ames Raum, in dem man sich verkleinert und vergrößert und der Vortex Tunnel, in dem sich dem Schein nach alles dreht und vor allem die Erwachsenen mit dem Gleichgewicht kämpfen.
Danach mache ich einen Abstecher zur autonomen Kulturfabrik Metelkova.
Dieses Zentrum alternativer Kultur entwickelte sich aus einem leerstehenden Kasernenkomplex, der von Künstlern und Aktivisten besetzt wurde.
Es finden regelmäßig Konzerte, künstlerische Performances, Ausstellungen und gelegentliche Festivals statt.
Das Gelände ist bizarr und kreativ und auf jeden Fall sehenswert. Ein wenig erinnert es an Christiana in Kopenhagen.
Die Geschichte der „Metelkova“ als Kulturzentrum begann im Jahre 1993, als der nördliche Bereich des Komplexes auf Initiative des „Netzes für die Metelkova“, einer unabhängigen Vereinigung größtenteils alternativ orientierter Künstler und Intellektueller, von rund zweihundert Freiwilligen besetzt wurde, um ihn vor dem Abriss zu bewahren. Die im späten 19. Jahrhundert errichteten Gebäude, ursprünglich Kasernen der österreichisch-ungarischen Armee, wurden in den letzten zwanzig Jahren von zahlreichen bekannten und weniger bekannten slowenischen Künstlern umgestaltet. Entsprechend dem recht freien schöpferischen Geist, der hier herrscht, wird die „Metelkova“ als Komplex in ständiger Wandlung aufgefasst.
Gegen Mittag geht die Fahrt weiter Richtung Bled. Nach etwas suchen finde ich oben neben dem Bahnhof einen Parkplatz. Um zum See zu kommen geht es dann einen schmalen Fußweg steil bergab. Später muss ich wieder hier rauf, aber ich musste ja ohnehin die Cremschnitte wieder abtrainieren. Also kein Mitleid mit mir selbst. Der Plan ist rund um den See zu wandern und das machen wir auch. Die Bootsfahrt zur Kirche Maria Himmelfahrt um die Wunschglocke zu läuten überlassen wir den vielen Asiaten. Erstens werden Hunde auf dem Boot nicht mitgenommen und zweitens sind Shila und ich eigentlich wunschlos glücklich. Ein paar heiße Maroni und später ein Cappuccino und die berühmte Bleder Kremsnita in der warmen Herbstsonne vergrößern das Glücksgefühl noch erheblich.
Danach geht die Fahrt weiter zu Klaus und Renate nach Klagenfurt.
01. 11. 2018
Ein Tag in Klagenfurt. Ich stehe im Hof von meinem Onkel und genieße sein Wissen als Fremdenführer. Gestern Abend waren wir noch in der „Pumpe“ essen. Hier soll sich alles wS Rang und Namen hat in Klagenfurt zum herzhaften Essen treffen Den Namen Pumpe erholt das Lokal laut Legende, da hier die Studenten auf „Pump“ das ein oder andere Bier erhalten haben.
Heute ist das Wetter am Vormittag noch passabel und wir machen einen ausgedehnten Bummel durch die Stadt. Es ist spannend den ausführlichen Geschichten zu lauschen die Klaus zu jedem Platz und jedem Gebäude erzählt. Beeindruckend war der Wappensaal im Landhaus Oder ein Haus das unter dem Dach Öffnungen hatte . Dies war ein Eahrenhaus und unter Dach wurde Getreide luftig gelagert
Freitag 2.11.2018
Nach dem Frühstück verlasse ich meinen Onkel, seine Frau und Klagenfurt und begebe mich auf Grund der Wetterprognose Richtung Norden. Mein Plan wieder runter nach Slowenien zu fahren fällt wegen der starken Regenfälle dort sprichwörtlich ins Wasser. Irgendwie noch einmal ins warme Wasser würde meinen Schultern gut tun. Also fahre ich nach Köflach. Nach Nachfrage im Infobüro, wo ich Wanderkarten und die Bestätigung erhalte, dass es toleriert wird nach dem Besuch der Therme am Parkplatz zu übernachten, finde ich dann doch noch eine kleine Lücke am schon gut gefüllten Parkplatz. Wieder einmal bin ich froh ein kleineres womo zu fahren. Mittlerweile scheint die Sonne und so brechen Shila und ich zu einer ausgedehnten Wanderung auf. Zuerst geht es durch einen schönen Herbstwald auf den heiligen Berg. Dieser war schon in der Steinzeit heilig. Jetzt steht dort eine kleine Kirche. Und tja man soll’s nicht glauben wieder eine Wunschglocke. Nachdem wir diese Gelegenheit in Bled nicht nutzen konnten wird sie uns hier am direkt serviert. Ein klitzekleines Wünschchen wird mit dem Läuten auf den Weg geschickt. Was sich Shila gewünscht hat bleibt natürlich auch mir verborgen. Von dort geht es dann nach Bärnbach zur Hundertwasserkirche. Ich habe sie vor 20 Jahren zuletzt gesehen, aber sie ist immer wieder beeindruckend. Im Städtchen suche ich dann noch den Mosesbrunnen von Ernst Fuchs. Auch sehr faszinierend. Etwas schwieriger erweist sich dann ein Wirtshaus zu finden. Mittlerweile sind wir schon 3 Stunden unterwegs und mein Magen knurrt. Das winzige (verrauchte) Café hat nur Baguettes und Toast. Ich beschließe dann die 3 km weiter nach Piber zu gehen. Dort soll es auch ein Gasthaus neben dem Schloss geben. Als ich ankomme hat es zu regnen begonnen. Drinnen ist es einfach. Ich bin der einzige Gast. Aber ich bekomme eine gute Leberknödelsuppe, Fisch mit Gemüse und zum Nachtisch eine Vanilleeis mit Kernöl. Den Heimweg treten wir dann bei strömenden Regen an. Der Parkplatz bei der Therme ist mittlere brechend voll. Heute ist bis 23 Uhr offen. Im womo ist es warm und nachdem ich die nassen Klamotten getäuscht habe machen wir es uns noch bis zum ermäßigten Eintritt ab 17 Uhr gemütlich. Draußen trommelt der Regen aufs Dach während ich an meinem Blog schreibe.
4 Antworten auf „SLOWENIEN – Herbst 2018 🇸🇮“
Wieder ein schöner Bericht, liebe Ilse
Danke das freut mich 😄
Sehr schöner Reisebericht. Slowenien hat wirklich sehr viel zu bieten.
Danke ja kann ich nur empfehlen. 👍