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Italien

Toskana Ostern 2019

12.4.2019

Aufbruch nach Italien. Im Winter als ich in der Toskana war habe ich beschlossen im Frühling wiederzukommen. Ostern schien mir ideal und so bin ich und Fräulein Shila am Freitag aufgebrochen um gegen Süden zu starten. Toll ist es, dass meine Freunde seit Jahren zur selben Zeit unterwegs sind. Deshalb haben wir uns abgesprochen und ausgemacht uns in Mantua am Stellplatz zu treffen. Ich werde mich also in ihren Windschatten heften. Ich fahre übers kleine deutsche Eck (Reichenhall- Lofer- St. Johann) um dem unvermeidlichen Stau auf der Autobahn zu entgehen. Die Fahrt ist angenehm. In Framsach mache ich Pause am Museumsfriedhof. Erst gibt es ein gutes Mittagessen (Rehbraten mit Spargel) und dann einen Rundgang durch den Museumsfriedhof. Die Inschriften auf den kunstvoll gestalteten Kreuzen lassen mich oft auflachen. Zum Beispiel „Hier ruht Manfred Krug, der Kind, Weib und Orgel schlug“, oder “ Hier ruht leider mein Gemahl. Er war Schneider unten im Tal. An seiner Stelle setze ich dort mit dem Gesellen die Arbeit fort“, oder „Hier ruht Franz Schistl. Er war in seinem Leben ein guter Schwanz. Betet für Ihn einen Rosenkranz“ oder “ Es liegt hier begraben die ehrsame Jungfrau Notburg Kind, gestorben ist sie im siebzehnten Jahr, just als sie zu gebrauchen war“, oder „Hier liegt die Jungfer Rosalind geboren als unerwünschtes Kind. Ihr unbekannter Vater war Kapuziner-Pater“. So viel Ehrlichkeit ist verblüffend. Absolut sehenswert.

Danach setze ich die Fahrt zügig fort und treffe fast zeitgleich mit Günther und Margit in Mantua ein. Wir beschließen einen zügigen Hundespaziergang zu machen bevor wir in die Stadt aufbrechen und Fräulein Shila geniest die Hundbegleitung von Kino und Winnie. Gerade als wir wieder zurück kamen zu unseren Autos, sagte Günther noch, „Da hat sich jemand neben uns gestellt – als wir einen Motoraufheulen hörten und das große Nachbarwohnmobil wie ein Pfeil direkt vor uns nach vorne schoß und gegenüber in einen Baum krachte. Wir waren abrupt stehengeblieben, etwas geschockt aber zum Glück war niemand verletzt. Erst allmählich wurde uns bewußt, das dies auch anders ausgehen hätte können, wenn der Baum nicht da gestanden hätte. Kurz davor haben gegenüber noch Kinder gespielt und ein Ehepaar ist vor ihrem WOMO gesessen. Da wir schon hungrig waren sind wir dann in die Stadt gewandert und haben in einem netten Lokal auch wunderbar bespeist. Mantua ist wie immer wunderbar entspannt.

13. 4. 2019

In der Früh haben wir nach einem gemeinsamen Frühstück wieder in dem wunderbaren Augebiet unseren Hundespaziergang gemacht um dann noch zuzusehen wie der italienische Abschleppdienst das WoMo abschleppte. Am späten Vormittag sind wir dann Richtung Süden aufgebrochen. Wir sollten uns in San Quirico d`Orcia mit Freunden von Günther und Margit treffen. Nach 4 Stunden Fahrt finden wir einen zentralen Stellplatz und Margit und ich erkunden die Stadt. Ein Eis auf der Kirchentreppe in der Sonne, einkaufen in einem Feinkostgeschäft und einer Vinothek. Abends gemeinsames Essen in einer Trattoria mit Home-made-Pasta.

14. 3. 2019

Es ist Palmonntag in Italien. Geweckt werden wir von anreisenden Bogenschützen. Der Parkplatz füllt sich zunehmend. Also Frühstücken, eine kleine Runde mit Shila und dann fahren wir los. Es geht Richtung Bagni di Filipe. Eine Naturtherme die wir uns ansehen möchten. Sie ist bekannt für ihren weißen Felsen. Wir parken nach dem kleinem Ort und wandern zu den Natur-Thermalbecken. Natürlich wollen wir mit den Hunden eher nicht mitten im Gewühl sein. Deshalb suchen wir uns ein ruhigeres Becken. Die Temperatur ist für mich angenehm. Hermine ist es etwas zu kühl. Dennoch verbringen wir sicher eine Stunde im warmen Wasser bei geschätzten 30-32 Grad.

Dann packen wir wieder zusammen. Mein Vorschlag für den Nachmittag ist der „Il Gardino Daniel Spörri“. Dazu müssen wir auf schmalen Wegen in die Berge fahren. Als wir ankommen ist das Tor geschlossen, aber plötzlich geht es wie von geisterhand auf. Eine Dame winkt uns herein und erklärt uns, dass eigentlich erst in einigen Tagen (Ostern) geöffnet wird, aber wenn sie da ist, könnten wir nätürlich gerne den Garten besichtigen. Sie erklärt uns etwas über das Projekt von Daniel Spörri und überlässt uns dann unserem Entdeckergeist. Dreißig Minuten später erwischt uns jedoch ein aufziehendes Unwetter und wir flüchten alle in unsere Womo`s. Während Regen und Hagel niederprasseln, nützen wir die Zeit für ein Mittagessen. Margit und ich machen uns später mit Regenmantel erneut auf um den Garten zu erkunden. Bald kommt auch wieder die Sonne durch. Es ist ein Staunen ob der vielen Kunstwerke, es ist wunderbar entspannend durch die Olivenhaine zu wandern, nur die Geräusche der Natur wahrzunehmen und immer wieder auf bizzare, verrückte und faszinierende Kunstwerke zu stoßen. Nicht nur von D. Spörri sondern viele Werke sind von Feunden von ihm. 

Ein wenig Recherche: 

Daniel Spoerri (* 27. März 1930 in GalațiRumänien als Daniel Isaac Feinstein) ist ein Schweizer bildender KünstlerTänzer und Regisseur rumänischer Herkunft. Er ist einer der bedeutendsten Vertreter der Objektkunst, Mitbegründer der Künstlergruppierung Nouveau Réalisme und gilt als Erfinder der Eat-Art. 1959 zog Spoerri nach Paris, dort entstand Spoerris erste Objektkunst und vor allem seine Tableaux pièges (dt. Fallenbilder; Bilder bzw. Objekte, in denen wie in einer Falle ein Stück Realität gefangen ist). Il Giardino: Ab ungefähr 1990 ließ sich Spoerri in der Toskana nieder. Am Fuß des Monte Amiata kaufte Spoerri ein großes Areal, auf dem er sukzessive den Skulpturengarten Il Giardino errichtete. Für dieses Projekt, das von Spoerri bis zum heutigen Tag erweitert wird, schuf der Künstler selbst einen Großteil der Skulpturen.

Danach geht die Fahrt weiter nach Bolsena. Günther möchte unbedingt noch im See baden und ich habe versprochen, dass ich mitmache wenn der See über 18 Grad hat. Also machen wir uns abends noch im Badegewand Richtung See auf. Bis zur Hüfte schaffe ich es, der See hat max. 15 Grad. Günther geht wirklich ganz hinein. Abends wandern wir in die Altstadt von Bolsena um in einem hervorragendem Lokal zu Abend zu essen.

Monag, 15. 3. 2019 

Heute vormittag wandern wir drei Frauen und Fräulein Shila  nochmals nach Bolsena. Ich möchte mir die herrliche Altstadt bei Tageslicht ansehen. Wirklich zauberhaft. Überall nette Details. Am Heimweg finden wir noch einen Gemüseladen und eine Peceria und kaufen ein für ein selbstgekochtes Abendessen.

Danach brechen wir auf Richtung Süden. Geplant sind die Etruskergräber von Tarquinia. Davor sollte noch ein Abstecher nach Tuscania gemacht werden. Dieser entpuppt sich als Reinfall und die Gräber haben am Montag geschlossen. Also fahren wir gleich Richtung Meer nach Montalto Marina. Dort richten wir uns gemütlich auf einem Stellplatz ein. Mit einem Spritzer Aperol genießen wir zuerst die Sonne, dann machen wir noch eine ausgedehnten Spaziergang am Meer um Abends unseren Fisch zu kochen und zu genießen. Es ist zum ersten Mal so warm, dass wir wirklich gemütlich abends vor den WoMo´s zusammensitzen können.

Dienstag, 16. 3. 2019 

Nach einem gemeinsamen Frühstück draußen in der Sonne machen Günther, Margit und die Hundis wieder eine Spaziergang am Meer. Kneippen, barfuß im kalten Wasser wie gestern abend. Danach fahren wir zurück nach Tarquinia zu den Etrusker-Gräbern

Ein wenig Recherche: 

Tarquinia ist eine italienische Stadt mit 16.269 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2017) in der Provinz Viterbo in der Region Latium. Sie ist vor allem für ihre etruskischen Ausgrabungsstätten bekannt, die seit 2004 zum UNESCO-Welterbe gehören. Tarquinia liegt 87 km nordwestlich von Rom, 48 km südwestlich von Viterbo und 90 km südöstlich von Grosseto. Die Altstadt von Tarquinia liegt auf einem Hügel über der Küstenebene der Maremma Laziale, fünf Kilometer vom Tyrrhenischen Meer entfernt.Auf dem Hügel La Civita, auf dem sich das antike Tarquinia erstreckte, befinden sich unter anderem die Fundamente eines Tempels aus der Mitte des 4. Jahrhunderts v. Chr., genannt „Altar der Königin“. Zu dessen Schmuck gehörte eine Platte aus Terrakotta mit zwei geflügelten Pferden, die fast vollplastisch herausgearbeitet sind. Die Platte befindet sich heute im „Museo Nazionale Taraquiniense“;Am südöstlichen Stadtrand von Tarquinia, an der Straße nach Viterbo, befindet sich die Monterozzi-Nekropole mit rund 6100 in den Fels geschlagenen und mit Tumuli abgedeckten Grabkammern aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. bis 2. Jahrhundert v. Chr., die Anzahl der Grabkammern wurde nicht durch Grabung, sondern durch Ortung festgestellt; etwa 150 Grabkammern sind mit Fresken ausgemalt, die für die etruskische Kunst von grundlegender Bedeutung sind; zu den zu besichtigenden Gräbern gehören. Ab dem 4. Jahrhundert v. Chr. finden sich in den Gräbern Steinsarkophage, auf deren Decken der oder die Verstorb ene liegend dargestellt sind, dazu Reliefan den Wänden des Sargs. Die Nekropole von Tarquinia gehört seit 2004 zum UNESCO-Welterbe.

 

Danach fuhren wir noch in den Giardino di Tarrochi. Wer Gaudi mag, wird diesen Park auch mögen. Er ist gut besucht. Für mich sind fast zu viele Schülergruppen dort um ihn genießen zu können.

Ein wenig Recherche:

Der Giardino dei Tarocchi (deutsch: Garten des Tarot) ist ein Kunst-Park bei Garavicchio in der Gemeinde Capalbioetwa 60 km südlich von Grosseto in der Toskana. Er wurde von der französisch-amerikanischen Künstlerin Niki de Saint Phalle (1930–2002) entworfen und ab 1979 realisiert, gemeinsam mit ihrem Mann Jean Tinguely, der ebenfalls Künstler war. Der Park, der in die toskanische Hügellandschaft eingefügt ist, ist seit 1998 in den Sommermonaten für die Öffentlichkeit zugänglich. Inspiriert wurde Niki De Saint Phalle dabei durch den Park Güell (1900–1914) von Antoni Gaudí in Barcelona, den Sacro Bosco (dt. Heiliger Wald), auch Parco dei Mostri (dt. Park der Ungeheuer), aus dem 16. Jahrhundert von Pirro Ligorio und Giacomo Barozzi da Vignola in Bomarzo sowie durch die gewagten bunten Keramikfliesenarbeiten des österreichischen Künstlers Friedensreich Hundertwasser. Mit der Realisation ihres Fantasiegartens, die fast zwei Jahrzehnte in Anspruch nahm (von 1978 bis 1998), erfüllte sich die Bildhauerin und Malerin einen Traum, den sie schon seit den Anfängen ihres künstlerischen Schaffens hatte. Im Park entstanden die zweiundzwanzig Figuren (Arkana) des Tarots als große, bunte Skulpturen, die zum Teil bis zu fünfzehn Meter hoch sind und von farbigen Keramiken, Spiegel-Mosaiken und Glas bedeckt sind. Ein Teil der Skulpturen ist im Inneren begehbar. Die Umsetzung fand mit Unterstützung einer Gruppe von örtlichen Künstlern statt. Für ihre erste Figur im Park, die „Herrscherin“ ließ sie sich durch eine ihrer früheren Monumentalskulpturen inspirieren, eine 27 Meter hohe durch eine Vagina betretbare Frauenfigur, die erstmals 1966 in Stockholm zu sehen war. Während der Bauarbeiten wohnte sie in dieser Figur. De Saint Phalle verstand ihren Garten als meditativen Garten, der zum Betrachten einlädt und in seiner Abfolge beim Durchwandern die Geschichte einer Seelenreise erzählt. Jede der 22 Skulpturen stellt eine Figur der Großen Arkana dar. Der Rundgang beginnt mit dem Narren, der ersten Karte der Arkana und endet mit der gleichen Figur (tanzend), der „Welt“. De Saint Phalle über diese Figur: „Die Welt ist die Karte des prächtigen Innenlebens. Es ist die letzte Karte der Großen Arkana und die spirituelle Übung des Spiels. Diese Karte birgt das Geheimnis der WELT. Sie ist die Antwort auf die Sphinx. Die Skulpturen wurden aus Beton gefertigt, mit einer inneren  Struktur aus Eisengittern von unterschiedlicher Dichte, die von Hand geflochten und verschweißt wurden. Anschließend wurde die endgültige Form mit Spritzbeton aufgebracht. Nach dem Willen der Künstlerin wurde die Einrichtung in die private Stiftung Fondazione Il Giardino dei Tarocchi umgewandelt, die für den Betrieb und die Erhaltung des Skulpturenparks zuständig ist. Die Stiftung verwaltet auch ihre persönliche Sammlung mit über 1000 Skulpturen und 5000 grafischen Werken. De Saint Phalle über Tarot: „Das Leben ist wie ein Kartenspiel; wir werden geboren, ohne die Regeln zu kennen, aber jeder von uns muss mit dem Blatt spielen, das er bekommt.“

Abends sind wir dann in die Naturtherme nach Sarturnia gefahren. Günther , Margit und ich haben dann doch noch unsere verrückte Idee umgesetzt und sind in einem lauschigem Teilbereich des Baches im warmen Wasser nackt baden gegangen. Es war richtig lauschig, bei „Fast-Vollmond“ und dem  Rascheln des Schilfes, im Finstern im warmen Wasser plantschen. Fast wie in Shakespeares Sommernachtstraum. (davon gibts natürlich keine Fotos). Dieses Erlebnis hat uns so sehr gefallen, dass wir es die nächsten Tage regelmäßig wiederholt haben. 

Mittwoch, Donnerstag und Freitag 17.-19. 4. 2019

Die nächsten Tage verbringen wir badend und relaxend  in Sarturnia. Vormittags in den großen Becken unten mit Wasserfall und Nackenmassagen, dazwischen relaxend und lesend auf der Liege, dann Hundespaziergang und Eis essen im Dorf hoch oben (das Eis musste verdient werden) und unser lauschiges Bad im Finstern, bevor wir nach einem gemeinsamen Umtrunk müde ins Bett .

Freitag 19. 4. 2019

Heute trennen wir uns Margit und Günther fahren nach Lucca und Viareggio weiter. Ich breche nach Castiglion zur Fattoria La vialla auf. Es ist ein wunderbarer Biobetrieb in welchem in liebevoller Handarbeit toskanische Köstlichkeiten hergestellt werden. Ich bestelle schon länger meinen Wein dort und habe vor diesen Betrieb nun auch persönlich kennenzulernen. Hermine und Christian werden mir folgen. Die Fahrt führt mich über eine abenteuerliche Bergstrasse nach Nordosten. Um 14 Uhr bin ich wie geplant auch dort und beginne die Umgebung zu erkunden. Um 15:30 findet die Führung statt. Spannend was wir zu sehen und zu hören bekommen. Aber noch spannenderer wird dann das Abendessen. Eine kalte Platte mit Salat und Wein.  Weiterer Wein wird noch bis 18:30 verkostet, damit wir wissen was wir uns am nächsten Tag einpacken lassen. 

Samstag 20. 4. 2019

Heute stehe ich früh genug auf, denn ich habe mich entschlossen nach dem Großeinkauf die ganze Strecke nach Bruck an der Mur zu meiner Mutter durchzufahren, damit wir am Ostersonntag gemeinsam frühstücken können. Verrückt, aber die Fahrt selbst war trotz einiger Staus o.k. Zwei kurze Pause zum Beine vertreten, Kaffee zu trinken und eine Kleinigkeit zu essen und zum Entleeren von Fräulein Shilas Blase haben wir eingehalten. So sind wir dann nach 9 Stunden Fahrt in Bruck eingetroffen. Zur Belohnung gab´s einen ausgedehnten Spaziergang für Shila und ein großes Eis für mich. 

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